„Ohne Not führt die Bundesregierung einen elektronischen Personalausweis ein, der erwiesenermaßen unsicherer ist als der alte. Die Bundesregierung muss aus den aufgedeckten Sicherheitsmängeln die richtige Konsequenz ziehen und die Einführung des E-Persos unverzüglich stoppen“, so Jan Korte, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE, zur Bekanntmachung der Chaos-Computer-Clubs (CCC), den Chip eines Prototypen des elektronischen Personalausweises geknackt zu haben. Korte weiter:
„Der Nutzen des elektronischen Personalausweises steht in keinem Verhältnis zu den Sicherheitslücken, die das System nun offenbart. Gerade ein Produkt, das Bürgerinnen und Bürgern im Alltag behilflich sein soll, muss den Risiken des Alltags auch gewachsen sein. Schließlich soll der E-Perso nicht beim Bonuspunkte sammeln helfen, sondern der Identifizierung für Geschäfte und Geldtransaktionen im Internet dienen.
Der Chaos-Computer-Club hatte bereits vor Wochen auf Sicherheitslücken in Lesegeräten für die neuen Dokumente hingewiesen. Diese Bedenken wurden damit abgetan, es wären lediglich die Computer mit Verbindung zum Lesegerät gehackt worden und nicht die Geräte selbst. Nachdem nun auch der Chip direkt geknackt wurde, sollte auch dem Letzten das Ausmaß der Unsicherheiten deutlich werden, die den Benutzern des neuen Personalausweises zugemutet werden.
Der neue E-Perso ist schon vor seiner Einführung schlechter als der alte, bloß dass letzterer die Forderungen der Wirtschaft nach einer E-Identity-Card nicht erfüllt. Die Verbindung eines hoheitlichen Dokuments mit einer Servicekarte für das Internet ist nun gescheitert. DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, die Einführung des neuen Personalausweises zurückzunehmen und kostspielige biometrietechnische Spielereien aus dem Bundesamt für Sicherheit im Informationswesen gründlicher zu überprüfen.“
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