(lifepr) Garching, 14.04.2011 – Wir alle lieben die Natur und erhoffen uns in ihr Erholung und Spaß. Mit Beginn des Sommers zieht es immer mehr Menschen in die Natur, sei es zum Wandern, Picknicken oder Spazieren. Auch für Kinder ist die Natur der größte Erlebnisspielplatz, wo es viel zu entdecken gibt. Doch die Natur bringt auch viele Gefahren wie die Zecke, deren Biss oftmals unbemerkt bleibt, jedoch gefährliche Viren übertragen kann.
Weltweit gibt es über 850 Zeckenarten, wobei in Mitteleuropa vor allem die Schildzecke und ihr bekanntester Vertreter der Holzbock aufzufinden sind. Besonders wohl fühlen sich die kleinen Ungeziefer in feuchten Gebieten mit einer hohen Luftfeuchtigkeit – Wälder mit viel Unterholz und Biotope werden zu Zeckentreffpunkten. Durch den Stich einer Zecke können die verschiedensten Erreger übertragen werden, welche schwerwiegende Krankheiten auslösen können. Zu den bekanntesten Krankheiten, welche durch Zecken übertragen werden, zählen Borreliose und die Frühsommer-Menigoenzephalitis, besser bekannt als FSME oder Gehirnhautentzündung. Mit Zeckenstichen sollte daher nicht leichtfertig umgegangen werden, da diese kleinen Stiche große Wirkung haben können.
Die Borreliose
Die Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Erkrankung in Deutschland. Bei dieser Infektionskrankheit, welche durch das Bakterium „Borrelia burgdorferi“ ausgelöst wird, können alle menschlichen Organe, das Nervensystem, die Gewebe sowie die Gelenke befallen werden. Die Symptome der Borreliose sind vielfältig, weshalb man von einer multisystemischen Krankheit spricht. Viele der Symptome werden auch bei anderen Krankheiten beobachtet, sodass eine Diagnose schwierig ist. Ein charakteristisches Symptom der Borreliose ist die Wanderröte. Diese ringförmige Hautrötung kann einige Tage bis zu Wochen um die Einstichstelle beobachtet werden und tritt im der Stadium I der Krankheit auf. Zusätzlich können im Stadium I durch die Borreliose unspezifische Symptome wie Fieber, Bindehautentzündung, Kopf- und Muskelschmerzen, Gelenkentzündung und Lymphknotenschwellungen auftreten.
Das Borreliose Stadium II tritt wenige Monate nach dem Zeckenstich auf. In diesem Stadium kommt es oftmals zu grippeähnlichen Symptomen. Zusätzlich betrifft die Infektion nun auch weitere Organe, so kann sie zu einer Erkrankung des Nervensystems oder einer Herzmuskelentzündung führen.
Im dritten Stadium der Borreliose, Monate bis Jahre nach dem Zeckenstich, können neben weiteren Gelenken nun auch die Haut angegriffen werden.
Leider gibt es bis jetzt noch keine Impfung gegen Borreliose, jedoch kann das Risiko durch eine schnelle Entfernung der Zecke vermindert werden, da die Borreliose im Darm der Zecke sitzt.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Bei der überwiegenden Anzahl der Personen, die sich mit FSME infiziert haben, verläuft die Infektion ohne Symptome. Bei den übrigen Infizierten verursacht FSME Beschwerden, indem das Virus das zentrale Nervensystem des Menschen angreift. Im Gegensatz zur Borreliose kann die Infizierung durch die FSME-Viren sehr rasch erfolgen, da diese im Speichel der Zecke sind. Nach dem Stich können sie sofort in die Wunde übergehen. Bei einer Frühsommer-Meningoenzephalitis müssen nicht immer entsprechende Symptome auftreten. Wenn es durch einen Zeckenstich zu einer Infektion kommt, können zwei Verlaufsformen auftreten. Einerseits die inapparente, die nicht in Erscheinung tretende, Infektion oder die manifeste, also die Frühsommer-Meningoenzephalitis, die Symptome zeigt. Innerhalb der manifesten Verlaufsform wird in zwei Phasen unterschieden, wobei die Krankheit meist nach der ersten Phase abklingt.
Die erste Phase dauert zwischen drei und sieben Tagen und ist charakterisiert durch grippeähnliche Symptome wie leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten. Nur bei etwa zehn Prozent der Infizierten geht die Krankheit in die zweite Phase über. Für diese Phase ist eine Infektion des Nervensystems typisch.
Die Zeckenschutzimpfung – Schutz vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis?
Neben den allgemeinen Maßnahmen, wie das Tragen von langen Ärmeln und Hosenbeinen, die Verwendung Insektenabweisender Mittel oder das Absuchen des ganzen Körpers nach Zecken, kann die FSME-Impfung einer Erkrankung vorbeugen.
Bei der FSME-Impfung werden dem Menschen inaktivierte, das heißt abgetötete FSME Erreger, die keine Krankheit mehr auslösen können, gespritzt. Diese abgetöteten Erreger regen den Körper aber zur Bildung von Abwehrstoffen an, somit bildet der Organismus die sogenannten Antikörper, die ihn auch bei einer späteren Ansteckung mit dem Krankheitserreger schützen können. Kommen nach einer vollständig durchgeführten FSME-Impfung, durch einen Zeckenstich erneut FSME-Viren in den Körper, erkennt das Immunsystem mit Hilfe der Antikörper diese Eindringlinge und zerstört sie. In diesem Fall spricht man von einer aktiven Immunisierung, weil der Körper selbst aktiv wird. Dieser Schutz hält nicht dauerhaft an, sodass die Impfung regelmäßig aufgefrischt werden sollte. Für eine vollständige Grundimmunisierung sollte dreimal innerhalb eines Jahres geimpft werden.
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