Kapitalmarktausblick 2010: Helaba-Basisszenario sieht globales Wachstum von 3,5 Prozent

Frankfurt am Main (pressrelations) –

Kapitalmarktausblick 2010: Helaba-Basisszenario sieht globales Wachstum von 3,5 Prozent

Frankfurt am Main – Die Weltwirtschaft startet voraussichtlich sehr schwungvoll in das Jahr 2010. „Das eröffnet aus unserer Sicht Raum für zunehmenden Optimismus an den Kapitalmärkten. Da die Unternehmen in den USA und auch in Deutschland vergleichsweise gut aufgestellt sind, sollte der Investitionszyklus anspringen. Im Jahresverlauf dürfte diese Euphorie aber einer gewissen Ernüchterung weichen“, erläuterte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, anlässlich der Vorstellung des Kapitalmarktausblicks 2010. Als Reaktion auf die Finanzkrise und die durch sie akzentuierten Strukturprobleme werde sich das Trendwachstum der meisten Volkswirtschaften auf einem niedrigeren Pfad einpendeln. Das globale Wachstum werde 2010 preisbereinigt bei rund 3,5 Prozent liegen. Mit Blick auf die Notenbankpolitik erwarten die Helaba-Volkswirte, dass die amerikanische Notenbank Fed im zweiten Quartal beginnen wird, den Leitzins nach oben zu schleusen. Zu diesem Zeitpunkt sollte Gewissheit darüber bestehen, dass sich die konjunkturelle Lage gefestigt hat und ein Krisenzins nahe null Prozent nicht mehr angemessen ist. Im dritten Quartal werde dann auch die Europäische Zentralbank EZB ihre geldpolitische Wende einleiten. „Ein neutrales Zinsniveau erwarten wir allerdings nicht vor 2011/2012“, erklärte Traud.

Inflation: Gesamtteuerung 2010 wieder im positiven Bereich

Obwohl sich die US-Wirtschaft ebenso wie die Eurozone wieder auf Wachstumskurs befindet, dämpft vorerst noch die hohe Unterauslastung der Produktionskapazitäten die Kernteuerungsraten. Allerdings wird die Gesamtteuerung aufgrund von Basiseffekten sowie des anziehenden Ölpreises 2010 wieder im positiven Bereich liegen: In den USA legen die Verbraucherpreise um 2 Prozent zu, im Euroraum um rund 1,5 Prozent.

Euro: Euro-Dollar-Kurs zum Jahresende 2010 bei 1,40

Die sehr expansive Geldpolitik lastet vor allem auf dem US-Dollar. Aufgrund der extrem niedrigen Geldmarktzinsen dient der Greenback derzeit als Finanzierungswährung in Carry Trades. Folglich setzt eine nachlassende Risikoaversion die US-Währung unter Druck. Die Beziehung zwischen Risikoneigung und Euro-Dollar-Kurs dürfte sich wieder auflösen, wenn eine geldpolitische Wende der Federal Reserve in Aussicht steht. Der Euro-Dollar-Kurs sollte bis zur Jahresmitte auf 1,30 zurückgehen. Unterstützt wird diese Kursbewegung von einer höheren Konjunkturdynamik in den USA sowie einer, gemessen an der Kaufkraftparität, sehr günstigen Bewertung des US-Dollar. „Die Europäische Zentralbank wird im dritten Quartal den geldpolitischen Kurswechsel einleiten“, erklärt Traud. Der Greenback werde dann seine Gewinne im zweiten Halbjahr teilweise wieder abgeben und der Euro-Dollar-Kurs bis Ende 2010 auf 1,40 ansteigen.

Rentenmärkte: Günstigere Chance-Risiko-Verhältnis im zweiten Halbjahr

Die Renditen 10-jähriger Bunds werden im ersten Halbjahr 2010 ihr zyklisches Hoch im Bereich bei rund 4 Prozent ausbilden. Die Inflationserwartungen werden im Zuge der Konjunkturerholung steigen, zumal die Teuerung im Euroraum weiter anzieht. Im zweiten Halbjahr wird das Chance-Risiko-Verhältnis für Renten wieder günstiger sein. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen in den USA und im Euroraum bewegt sich Ende 2010 unter der 4-Prozent-Marke.

Aktienmärkte: DAX im Jahreshoch bei rund 6.500 Punkten Aktien haben 2009 zwar bereits einen Großteil der typischerweise zu erwartenden zyklischen Erholung vollzogen. Das Kurspotenzial ist jedoch noch nicht ausgeschöpft. Verglichen mit Staats- und Unternehmensanleihen sind Aktien noch immer günstig. Zudem rechtfertigen die verbesserten Gewinnperspektiven der Unternehmen eine Bewertungsexpansion. „Wir taxieren den fairen Wert für den DAX auf den Bereich um 6.500 Punkte. Erst im späteren Jahresverlauf wird dann bei wieder nachlassenden zyklischen Impulsen die Luft allmählich dünner“, erläutert Traud. Der DAX dürfte sich dann wieder der 6.000-Punkte-Marke annähern.

Die komplette Studie finden Sie als Download unter http://volkswirtschaft.helaba.de

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