Kardiologie: Wie funktioniert ein Herzschrittmacher?

Herzschrittmacher verbessern Wohlbefinden von Kardiologie-Patienten und können Leben retten

SIEGEN. Wenn das Herz zu langsam schlägt, weil der körpereigene Taktgeber nicht mehr richtig funktioniert, springen Herzschrittmacher ein. In den Körper implantiert, sind sie meistens unsichtbar und sorgen in vielen Fällen wieder für mehr Lebensqualität für Betroffene bestimmter Herzerkrankungen. Dank langlebiger Batterien müssen die Geräte in der Regel erst nach etwa zehn Jahren ausgetauscht werden.

Herzschrittmacher werden in der Kardiologie eingesetzt und regelmäßig kontrolliert

Schlägt ein Herz zu langsam, kann das zu Schwindel, Ohnmachtsanfällen und schlimmstenfalls zum Tod führen. Schuld ist oftmals der Taktgeber des Herzens, der Sinusknoten. Manchmal klappt es auch nicht mit der Weiterleitung des Taktsignals an die Herzkammern. Daneben können die Geräte bei schwerer Herzschwäche helfen.
Herzschrittmacher registrieren die Herzaktion und lösen bei zu geringer Frequenz einen kleinen elektrischen Impuls aus, der schmerzlos einen Herzschlag auslöst.
„Herzschrittmacher zeichnen die Herzaktion auf, die später bei uns ausgelesen werden kann. Das erfolgt während der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen“, schildert Chefarzt PD Dr. Damir Erkapic von der Kardiologie am Diakonie Krankenhaus Jung-Stilling in Siegen, wo auch Patienten aus dem Raum Bonn und Köln behandelt werden. Einige Schrittmacher können auch aus der Ferne abgelesen werden. Mindestens einmal im Jahr sollten sich die Träger allerdings trotzdem zur Kontrolluntersuchung vorstellen.

Die Kardiologie Siegen betreut auch Herzschrittmacher-Patienten aus dem Raum Köln/Bonn

„Es gibt verschiedene Herzschrittmacher-Modelle. Einige werden nur vorübergehend benötigt, zum Beispiel im Notfall oder während einer Operation“, klärt der Kardiologe und Chefarzt Prof. Dr. Dursun Gündüz auf.
Dauerhaft verbleibende Herzschrittmacher werden unterhalb des Schlüsselbeines eingepflanzt. Je nach Modell werden ein bis drei Elektroden durch ein großes Blutgefäß zum Herzen geführt und an bestimmten Stellen innerhalb des Herzens beziehungsweise an dessen Außenseite befestigt. Das Einsetzen erfordert nur eine örtliche Betäubung und dauert 30 bis 40 Minuten. Manche Schrittmacher können zusätzlich defibrillieren, also einen stärkeren elektrischen Schock abgeben, um ein viel zu schnell schlagendes Herz wieder in den normalen Rhythmus zurückzuversetzen.

Die Medizinische Klinik II des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen besteht aus den Sektionen der Kardiologie, Angiologie und Rhythmologie.
Die Abteilung steht unter der Leitung der beiden Chefärzte Prof. Dr. Dursun Gündüz und PD Dr. Damir Erkapic. Hauptaufgabe ist die kompetente ambulante und stationäre Betreuung von Patienten mit dem gesamten Spektrum der Herz- und Gefäßerkrankungen.

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