Keine Angst vor technischen Fächern

(lifepr) Osnabrück, 11.02.2011 – Sie ist jung, qualifiziert und hat ihr Abitur mit den Leistungsfächern Physik und Mathematik erfolgreich abgeschlossen. Dennoch hätte sich die 21jährige Ramona Heye ein Maschinenbaustudium nicht zugetraut. Der Grund: Vor allem in den Ingenieurwissenschaften sind Studentinnen immer noch unterrepräsentiert – viele Frauen schrecken vor einer Bewerbung für die typischen „Männerfächer“ zurück. Um dem entgegenzuwirken, hat die Hochschule Osnabrück im letzten Jahr das „Technikum“ ins Leben gerufen – ein Programm, das Abiturientinnen einen realistischen Einblick in Fächer wie Informatik, Fahrzeug- oder Elektrotechnik vermittelt. Als Kooperationspartner waren auch die Unternehmen GE Wind, Harting, KME, Kromschröder, RWE, Siemens und Wölfer mit von der Partie.

Nach sechs Monaten Praktikum und Schnupperstudium hat die Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik am Donnerstag die ersten „Technikantinnen“ verabschiedet. Bei der Abschlussveranstaltung präsentierten die Abiturientinnen Projekte, die sie im Rahmen ihrer Praktika erarbeitet haben. Prof. Barbara Schwarze freut sich über das positive Feedback der Beteiligten. „Sowohl für die Teilnehmerinnen als auch für die Unternehmen war das Technikum ein Riesenerfolg“, berichtet die Initiatorin. „Die meisten unserer Technikantinnen hatten vor Beginn des Praktikums keine Vorstellung, wie das Studium und das spätere Arbeitsleben als Ingenieurin aussehen.“ Wie den Teilnehmerinnen geht es vielen Schülerinnen und Schülern – nur wenige entscheiden sich nach dem Abitur für ein technisches Studienfach. Das Projekt Technikum macht die möglichen Berufsfelder in Wirtschaft und Forschung greifbar – und schließt so die Lücke zwischen Schule und Hochschule.

Ramona Heye hat ihr Praktikum beim Partnerunternehmen KME absolviert und durchlief verschiedene Abteilungen des Kupferherstellers – von der Planung über die Instandhaltung bis hin zur Produktion. Hier konnte die Wallenhorsterin die Arbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure hautnah erleben und feststellen, ob der Beruf das Richtige für sie ist. Darüber hinaus hat sie wertvolle Erfahrungen für ihr zukünftiges Arbeitsleben gesammelt. „Ich habe festgestellt, wie wichtig es ist, alle Ebenen des Produktionsablaufs zu kennen. Bei der Planung müssen die Ingenieure zum Beispiel auch die Maschinenführer einbeziehen.“ Für die Abiturientin hat sich das Technikum bereits ausgezahlt: In Kürze wird sie bei KME ein duales Studium im Bereich Maschinenbau beginnen.

Die Hochschule Osnabrück wird das Technikum auch 2011 fortsetzen. Der nächste Durchgang startet im September 2011 und endet im Februar 2012 – passend zum Beginn des Sommersemesters. Nähere Informationen für Bewerberinnen und interessierte Unternehmen unter: www.ecs.hs-osnabrueck.de/technikum.html