Kia stellt Koreas erstes Serien-Elektroauto vor
23. Dezember 2011. Kia hat das erste Elektrofahrzeug Koreas vorgestellt, das in Serie produziert wird. Der Kia Ray EV ist ein Stadtauto, das mit einer Batterieladung bis zu 139 Kilometer weit fahren kann. In seinen äußeren Abmessungen entspricht das Elektroauto dem benzinbetriebenen Kia Ray (mit 1-Liter-Motor), der im November 2011 in Korea auf den Markt gekommen ist. Beide Varianten des neuen CUV (City Utility Vehicle) können auf derselben Montagelinie produziert werden und sind ausschließlich in Korea erhältlich.
Der 50 Kilowatt starke Elektromotor des Ray EV, der die Vorderräder antreibt, wird von einem Lithiumionen-Polymer-Akku (LiPoly) mit Energie versorgt. Diese Hochleistungsbatterie mit einer Kapazität von 16,4 Kilowattstunden ist auf eine Lebensdauer von zehn Jahren ausgelegt und unter den Rücksitzen in die Fahrzeugbasis integriert.
Der Kia Ray EV ist 187 Kilogramm schwerer als die konventionell betriebene Modellvariante. Durch das hohe Drehmoment des Elektromotors von 167 Nm (77 Prozent mehr als beim Benziner) spricht die E-Variante aber leicht an. Den Sprint von null auf 100 Stundenkilometer absolviert der Ray EV in 15,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h. Der Akku lässt sich an einer 220-Volt-Haushaltssteckdose innerhalb von sechs Stunden wieder aufladen, im Schnelllademodus verkürzt sich die Ladezeit auf 25 Minuten. Hinter einer Klappe im Kühlergrill verbirgt sich der 220-Volt-Anschluss für den Standard-Ladevorgang. Wo sich beim Benziner die Tankklappe befindet ist beim Kia Ray EV der Schnelllade-Anschluss platziert.
Das Automatikgetriebe des Ray EV verfügt in der Fahrstufe D über zwei Einstellungen: Der E-Modus (für „Eco“) bietet in allen Fahrsituationen das jeweils optimale Drehmoment, um den Stromverbrauch zu minimieren und die größtmögliche Reichweite zu erzielen. Der B-Modus (für „Brake“) ist für Straßen mit starkem Gefälle oder gebirgigen Strecken konzipiert und stellt die maximale Bremskraft des Motors zur Verfügung, sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt.
Schriftzüge an den beiden vorderen Türen („Zero Emissions EV“) weisen auf den emissionsfreien Betrieb der Elektro-Variante hin. Und schließlich optimieren die extrem glatten Oberflächen der 14-Zoll-Leichtmetallfelgen die Aerodynamik im Radbereich.
Im Cockpit informiert die Instrumenteneinheit den Fahrer über Betriebsdaten des Elektromotors, den Ladezustand der Batterie und die Restreichweite. Der Kia Ray EV ist zudem mit dem ersten Navigationssystem ausgestattet, das speziell für Elektroautos konzipiert wurde. Es verfügt über ein 7-Zoll-Display und liefert wichtige Informationen, zum Beispiel, wo sich die nächste Lade- oder Schnellladestation befindet. Die aktuelle Reichweite des Ray EV wird auf dem Bildschirm durch eine kreisförmige Markierung dargestellt. Die Fahrziele in diesem Kreis können ohne Nachladen des Akkus erreicht werden. In Korea sind zurzeit 500 Standard- und Schnelladestationen in Betrieb. Bis Ende 2012 will die Regierung dieses Netz auf 3100 Stationen ausbauen.
Der Elektromotor des Ray EV erreicht einen Wirkungsgrad von 93 Prozent. Die optimierte und hochintegrierte LiPoly-Batterie ist im Vergleich zu Systemen von Wettbewerbern um 13 Prozent leichter und hat eine 15 Prozent höhere Energiedichte. Das bordeigene Ladegerät, der Stromwechselrichter, der Spannungswandler (Hoch-/Niederspannung) und das spezielle Fahrzeugsteuergerät für Elektroautos wurden gegenüber den Vorgängersystemen verbessert.
Darüber hinaus ist der Kia Ray EV mit einem neuartigen System zur Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) ausgestattet. Es verfügt über einen aktiven hydraulischen Bremskraftverstärker (Active Hydraulic Booster). Ähnlich wie im konventionell angetriebenen Modell der Benzinmotor zur Bremskraftverstärkung dient, nutzt der Active Hydraulic Booster den Elektromotor, um den Hydraulikdruck für das Bremssystem zu erzeugen, wodurch die überschüssige Energie zum Aufladen des Akkus genutzt wird.
Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verursacht der Kia Ray EV so gut wie keine Motorgeräusche. Das kann beim langsamen Fahren in der Stadt für Fußgänger zum Problem werden, weil sie möglicherweise nicht bemerken. Kia hat den Ray EV daher mit einem „Virtual Engine Sound System“ kurz VESS ausgestattet: Bei Geschwindigkeiten von unter 20 km/hr und immer, wenn der Rückwärtsgang eingelegt wird, ertönt ein künstlicher Motorsound, der aus den Geräuschen eines Benzinmotors gemixt wurde.
Der Kia Ray EV verfügt serienmäßig über sechs Airbags und elektronische Assistenzsysteme wie die dynamische Fahrzeugkontrolle VDC (Vehicle Dynamics Control) und die Berganfahrhilfe HAC (Hill Assist Controll).
Kia plant, 2012 rund 2500 Einheiten des Ray EV zu produzieren, die an Regierungsbehörden und öffentliche Verwaltungen ausgeliefert werden.
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