(BSOZD.com-NEWS) Düsseldorf. Die Expert(inn)en in der gestrigen Anhörung im zuständigen Landtagsausschuss kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass ein Mittagessen in Kindertagesstätten, die im Ganztagsbetrieb arbeiten, ein Muss für alle Kinder ist. Fast alle Expert(inn)en bestätigten, dass Kinder aus Spargründen wegen zu hoher Essenskosten von der Tagesbetreuung abgemeldet werden.
Dieser Skandal einer tagtäglich am knurrenden Magen spürbaren Ausgrenzung muss sofort beendet werden. Die Landesregierung muss sofort handeln, fordert Carolin Reißlandt, die sozialpolitische Sprecherin DIE LINKE. NRW: „Ohne ein wirksames Sofortprogramm für Kitas bleibt der Name des Landesfonds für Ganztagsschulen, ?Kein Kind ohne Mahlzeit?, bloß bitterer Euphemismus. Schließlich sind viele Kindertageseinrichtungen wegen der pauschalen Betreuungszeiten, die das umstrittene KiBiz vorschreibt, zu einer Ganztagsbetreuung übergegangen. Eine warme Mittagsmahlzeit ist dann aber ein Muss. Das Sofortprogramm ist ein zwingend nötiger erster Schritt, dem weitere folgen müssen. Die CDU-Forderung nach einem Gesamtkonzept zur Bekämpfung der Kinderarmut darf aber nicht zur Ausrede für die Untätigkeit der Landesregierung verkommen.“
Reißlandt sieht die Landesregierung in der Pflicht, in einem ersten Schritt unverzüglich für alle Kinder aus armen und Geringverdiener-Familien in den Einrichtungen ein qualitativ hochwertiges Mittagessen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Dafür böte sich z.B. eine Erhöhung der Kindpauschalen nach dem KiBiZ-Gesetz an, für die Mittel direkt in den Landeshaushalt 2009 eingestellt werden müssten. Im zweiten Schritt sollte die Landesregierung dafür Sorge tragen, dass Ganztags-Kitas mit genügend (Hauswirtschafts-)Personal und den räumlichen Voraussetzungen (Küche, Essräume) ausgestattet werden, um Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Als dritter Schritt erstrebenswert wäre, wie es eine Expertin des Kinderschutzbundes in der Anhörung als „Wunsch“ formulierte, nach finnischem Vorbild eine für alle Kinder und Bis-zu-14-Jährige kostenlose Ganztags-Betreuungsinfrastruktur in NRW zu schaffen.
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Die Ausgaben für Kinder nicht nur im Vorschulalter sind in Deutschland im internationalen Vergleich ohnehin viel zu niedrig, als dass sie der Zukunftsaufgabe (früh)kindlicher Bildung gerecht werden würden. DIE LINKE fordert daher einen Rechtsanspruch auf eine kostenlose Kindertagesbetreuung von Anfang an einschließlich eines kostenlosen Mittagessens.
Kontakte:
o Sozialpolitische Sprecherin im Landesvorstand DIE LINKE. NRW: Carolin Reißlandt, Mobil: 0163-4792159
o Pressesprecher DIE LINKE. NRW: Ralf Michalowsky, Mobil: 01577-3298765
DIE LINKE. Landesverband NRW, Corneliusstr. 108, 40215 Düsseldorf, Tel. 0211-358907
c/o Ralf Michalowsky, Pressesprecher DIE LINKE. NRW