Lizenzvertrag zwischen Bayerischer Patentallianz und ChromoTek über ein Forschungsreagenz

München (pressrelations) –

Lizenzvertrag zwischen Bayerischer Patentallianz und ChromoTek über ein Forschungsreagenz

Die Bayerische Patentallianz GmbH vergibt im Auftrag der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München Lizenzen über ein Protein-Nachweisverfahren an das Biotechnologieunternehmen ChromoTek GmbH.

Die Erfindung besteht aus einem Forschungsreagenz, das sich aus immobilisierten Antikörperfragmenten zusammensetzt. Das Verfahren dient zur effektiven Reinigung und zum Nachweis von Proteinen aus biologischen Proben. Es wird in der biomedizinischen Forschung angewendet.

Mit dem Erwerb der Lizenzrechte für Europa und Nordamerika steht der ChromoTek GmbH als exklusivem Lizenznehmer nun die Nutzung der am Biozentrum (LMU) entwickelten Nachweis- Methode zur Verfügung. Dr. Ulrich Rothbauer und Professor Dr. Heinrich Leonhardt entwickelten dort das biotechnologische Verfahren und initiierten zugleich die Ausgründung der ChromoTek GmbH. „Die Zusammenarbeit mit der Technologietransferstelle der LMU und der Bayerischen Patentallianz GmbH verlief sehr gut“, meint Erfinder und ChromoTek Geschäftsführer Rothbauer. Er lobt vor allem den konstruktiven und gründerfreundlichen Ablauf bei den Verhandlungen. „Die Technologie kann außerdem eine Grundlage für weitere Schutzrechte sein“, meint Dr. Detlef Eric Hinz, der das Abkommen für die Bayerische Patentallianz verhandelte. Entsprechend umfangreich schätzt Hinz die Vermarktungsausssichten

ein.

Bei der an der LMU entwickelten Methode verwenden Rothbauer und Leonhardt Antikörperfragemente, die als Zielstruktur das grün fluoreszierende Protein (GFP) erkennen und binden. Durch die Immobilisierung an verschiedene Trägermaterialien, beispielsweise magnetische Partikel, entsteht die ?GFP-Trap? – ähnlich einer Falle für GFP Fusionsproteine. Bislang werden diese in der biomedizinischen Forschung vor allem zur mikroskopischen

Lebendzellanalyse eingesetzt. Die ?GFP-Trap? erlaubt nun die hocheffziente Reinigung von GFP-Fusionsproteinen und deren interagierenden Faktoren. „Mit dem Produkt ?GFP-Trap? hat die ChromoTek GmbH bereits ein funktionsfähiges System zur Reinigung von GFP-markierten Fusionsproteinen entwickelt“, meint Geschäftsführer Rothbauer. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ließen sich damit Fusionsproteine schnell und effizient aus komplexen biologischen Proben wie Zellextrakten reinigen. „Es besteht eine große Nachfrage für dieses Produkt“, so Rothbauer. Inzwischen werde die ?GFP-Trap? weltweit für Proteininteraktionsstudien, enzymatische Essays, ChIP- und Hochdurchsatz-Proteomics verwendet.

Darüber hinaus entwickelt der Wissenschaftler weitere kleine, fluoreszierende, antigen-bindende Proteine, die wegen ihrer Hybrideigenschaften ?Chromobodies? genannt werden. Diese rekombinanten Antikörperfragmente können aufgrund ihrer geringen Größe, hohen Stabilität und guten Verträglichkeit zum Nachweis sowie zur Isolierung zellulärer Bestandteile und für funktionelle Untersuchungen in lebenden Zellen bis hin zur Identifikation von Zielstrukturen für die medizinische Wirkstoffsuche eingesetzt werden. Die Entwicklung der Chromobody-Technologie zur Marktreife wird bis Ende 2010 durch das Go-Bio Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
ChromoTek GmbH

Die ChromoTek GmbH entwickelt und vertreibt innovative Reagenzien für die biomedizinische Forschung. Dazu gehören unter anderem Diagnostic-Tools zur Reinigung und Untersuchung von Proteinen für biochemische Nachweisverfahren in der Forschung und pharmazeutischen Wirkstoffentwicklung. ChromoTek wurde im Oktober 2008 als Spin-off der Ludwig-Maximillians-Universität München gegründet und hat seinen Sitz in Martinsried, einem der führenden Biotechnologie-Cluster Deutschlands. Im Wettbewerb ?Science4Life 2009? erhielt die ChromTek GmbH eine Auszeichnung als eines der bundesweit erfolgreichsten Gründungsunternehmen seiner Branche. Im Juli 2009 wurde dessen Geschäftskonzept mit dem ersten Platz im Münchener Business Plan Wettbewerb ausgezeichnet. www.chromotek.com
Bayerische Patentallianz GmbH

Die Bayerische Patentallianz GmbH bewertet und vermarktet Erfindungen von mehr als 17.000 Wissenschaftlern in Bayern. Sie zählt zu den größten Patent- und Vermarktungsagenturen in Deutschland. Seit ihrer Gründung am 1.1. 2007 setzt sich die Bayerische Patentallianz als Dienstleister für den Wissenschaftstransfer ein. Mit ihrem interdisziplinären Team aus Wissenschaftlern und Wirtschaftsfachleuten betreut sie Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern rund um den Themenbereich Erfindungen, Patente und Lizenzen. Dank der international renommierten Forschungsqualität der bayerischen Hochschulen verfügt die Agentur über ein hochwertiges Spektrum vermarktungsfähiger Erfindungen aus etwa 300 Patentfamilien ? von der Biotechnologie über Medizin/Pharma, Chemie bis zu Ingenieurwissenschaften und Informatik.

Die Bayerische Patentallianz GmbH ist ein Unternehmen der Universität Bayern e.V. und der Hochschule Bayern e.V. Die Gesellschaft setzt die Hochschulpatentinitiative „BayernPatent“ um. Dabei wird sie sowohl durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als auch durch die Initiative „SIGNO-Hochschulen“ (Schutz von Ideen für die gewerbliche Nutzung), das Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Unterstützung von Hochschulen, Unternehmen und freien Erfindern bei der rechtlichen Sicherung und wirtschaftlichen Verwertung innovativer Ideen gefördert. Weitere Unterstützung erhält die Bayerische Patentallianz GmbH vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.V. und der bayerischen Landesvertretung des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). www.baypat.de
Ansprechpartner

Dr. Detlef Eric Hinz

Tel.: 0049-89-5480-177-12

dehinz@baypat.de

Pressekontakt

Dipl.-Kfm. Markus Berninger

Tel.: 0049-89-5480-177-21

mberninger@baypat.de

Bayerische Patentallianz GmbH

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