Beinahe alle Anbieter privater Krankenversicherungen gaben ihre Beitragsanpassungen Ende des letzten Jahres bekannt. Die DKV hat diese Ankündigung hinausgezögert. Zum Leidwesen der DKV-Mitglieder hat der private Krankenversicherer seine Prämien stark angezogen, einige müssen sogar mit Kostensteigerungen von bis zu 25 Prozent rechnen.
DKV über dem Branchendurchschnitt
Im Gegensatz zum Großteil aller PKV Anbieter gab die DKV ihre Anpassungen nicht zum 1. Januar, sondern zum 1. April 2013 bekannt. Die rund 900.000 Privatversicherten der DKV müssen nun mit einer durchschnittlichen Beitragssteigerung ihrer privaten Krankenversicherung von 4,5 Prozent rechnen. In Ausnahmefällen kommt es auch zu Erhöhungen von 25 Prozent.
Die DKV macht indes „die deutlich höhere Leistungsinanspruchnahme“ für die Tarifanpassungen verantwortlich. Gemeint ist damit, dass die Versicherten im vergangenen Jahr mehr Heilbehandlungen angerechnet haben. Außerdem sind die Änderungen der neuen Gebührenordnung der Zahnärzte (GOZ) die Leistungen für die PKV teurer geworden.
Im Vergleich zur Konkurrenz macht die DKV dabei keine gute Figur. So lagen zum Beispiel die Beitragserhöhungen der Allianz und der Axa mit drei und zwei Prozent wesentlich unter denen der DKV. Andere private Krankenversicherungen wie etwa der Branchenprimus Debeka hielten ihre Beiträge stabil und sprachen damit für über ein Viertel aller Privatversicherten eine Beitragsgarantie aus. Versicherte der Barmenia konnten sich ebenfalls sehr glücklich schätzen, die Kosten ihrer PKV sanken im Durchschnitt um 0,3 Prozent.
Ost-Tarife der privaten Krankenversicherung verantwortlich
Betroffen sind widererwarten nicht ältere Privatversicherte, sondern vor allem jüngere DKV-Mitglieder. Der „Tagespiegel“ sieht außerdem die sogenannten Ost-Tarife dafür verantwortlich, dass die Beiträge derart stark gestiegen sind. Denn die DKV und andere private Krankenversicherungen gingen davon aus, dass in den neuen Bundesländern die Ausgaben für Gesundheitsleistungen für eine gewisse Zeit weit unter denen der alten Bundesländer liegen würden. Es kam jedoch anders und die Niveaus glichen sich schneller an.
Sonderkündigungsrecht in der PKV, aber wofür
Für DKV-Versicherte besteht nun wie für alle Versicherten in der PKV ein Sonderkündigungsrecht aufgrund der Beitragserhöhung. Hierzu muss man aber sagen, dass sich die DKV wohl im Bewusstsein darüber, dass die hohen Anstiege zu einem Mitgliederverlust führen würden, dazu entschieden hat die Ankündigung zeitlich nach hinten zu verlagern. Zwar können die Versicherten jetzt immer noch kündigen, doch sind aufgrund der Umstellung der privaten Krankenversicherung auf Unisex-Tarife diese nun wesentlich teurer.
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