Mietwohn-Index 2011: Deutsche befürchten Mangel an bezahlbarem Wohnraum
Angst vor wachsender Kluft zwischen Arm und Reich
München (17.03.2011) ? Acht von zehn Deutschen (81%) befürchten, dass es in Großstädten bald nicht mehr genügend bezahlbare Wohnungen geben wird. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Fast jeder Bundesbürger (94%) hat Angst, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander gehen wird. Beinahe alle Deutschen (98%) sind überzeugt, dass Sozialwohnungen auch in Zukunft benötigt werden. Das geht aus dem Mietwohn-Index 2011 des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) hervor.
Besonders Ältere und Familien sind laut Meinung der Befragten die Leidtragenden dieser Entwicklung: 80 Prozent sagen, dass es in Zukunft für Familien mit Kindern in der Stadt nicht genügend bezahlbare und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Wohnungen geben wird. Dreiviertel aller Bundesbürger (76%) befürchten, dass es nicht genügend bezahlbare, altersgerechte Wohnungen mit unterstützendem Serviceangebot geben wird. „Der Bevölkerung ist die große gesellschaftliche Bedeutung des sozialen Wohnungsbaus bewusst, hier besteht quer durch alle Einkommensschichten Übereinstimmung“, kommentiert Verbandsdirektor Xaver Kroner die Ergebnisse. Dies sei vor allem daran zu erkennen, dass die Ergebnisse des Mietwohn-Index seit Jahren stabil sind.
Integration von Migranten besonders in Großstädten immer wichtiger
Dreiviertel der Befragten (74%) sind überzeugt, dass soziale Angebote zur Integration in Wohngebieten mit höherer Migrantenquote immer wichtiger werden. In Großstädten über 1 Million Einwohner sind sogar 83 Prozent dieser Ansicht.
„Die Lage am Wohnungsmarkt wird auch in Zukunft angespannt bleiben“, fasst Kroner das Meinungsbild der Umfrage zusammen. „Dies zeigt sich besonders in den großen Städten, wo die Mietpreise steigen und wohin immer mehr Menschen ziehen.“ Verschärft werde das Problem durch den historischen Tiefstand des Wohnungsbaus und dadurch, dass mehr Wohnungen aus der Sozialbindung fielen als neu hinzukämen. „Für einkommensschwache Haushalte wird die Luft in Großstädten dünn“, so der Verbandschef.
Der Mietwohn-Index wurde von der GfK Marktforschung im Auftrag des VdW Bayern im März 2011 zum sechsten Mal durchgeführt. Das Marktforschungsinstitut interviewte rund 1.000 Männer und Frauen ab 14 Jahren aus ganz Deutschland.
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