Es ist keine Aufgabe des privaten Sektors sich um soziale Belange zu kümmern. Die Aufgabe des privaten Sektors ist es Geld zu vermehren und Arbeitsplätze zu schaffen. In den letzten Jahren ist die soziale Komponente aber immer stärker in das öffentliche Bewusstsein gedrungen und im Zuge Dessen haben sich neue Investitionsmodelle entwickelt.
Hier soll kurz erläutert werden, welche Möglichkeiten es für den privaten Sektor gibt, in Entwicklungsländer zu investieren ohne den sozialen Gedanken außer Acht zu lassen. Dabei soll im Speziellen die Thematik des Mikrokredits genauer beleuchtet werden.
Was ist ein Mikrokredit?
Als Mikrokredit bezeichnet man Kleinstkredite an Kleingewerbetreibende aus Entwicklungsländern. Diejenigen also, die vom traditionellen Bankensektor ausgeschlossen werden. Der Kredit kann dabei von einem Euro bis zu ein paar tausend Euro gewährt werden. Meist werden diese Kredite von spezialisierten Finanzdienstleistern und Nichtregierungsorganisationen vergeben. Ziel der Mikrokredite ist es, den Ärmsten der Armen zu helfen und die Entwicklung in dem jeweiligen Land nachhaltig zu fördern, indem zukunftsfähige Projekte finanziert werden.
In einer Welt in der die Schere zwischen arm und reich seit Jahrzehnten immer weiter auseinandergeht, ist es wichtiger als je zuvor das vorhandene Gesamtvermögen richtig zu verteilen. Mikrokredite können ein wichtiges Instrument zur Beseitigung von Armut und zum Aufbau von Infrastruktur sein. International hat sich der Begriff „Social Business“ etabliert, wenn es um Geschäftsmodelle und Projekte rund um Mikrokredite geht. Entsprechende Darlehen sind jedoch nicht zu verwechseln mit Schnellkredite, wie man sie etwa hier findet.
Auch bieten sich Mikrokredite an um innovative Geschäftsideen auszuprobieren, die sich eventuell etablieren könnten. Doch wie genau sehen die Bedingungen zur Vergabe von Mikrokrediten aus, wer kann sich wie daran beteiligen und was sind aktuelle Entwicklungen in Sachen Mikrokredit?
Nehmen wir das Einfache Beispiel eines landwirtschaftlichen Betriebs. Es wird Land gekauft, dieses fruchtbar gemacht, es wird in Infrastruktur investiert, Jobs entstehen und die ansässige Bevölkerung profitiert von dem Unternehmen. Dies ist ein Beispiel für eine gute Investition.
In anderen Fällen wird Land aufgekauft, ohne eine konkrete Idee davon zu haben, wie dieses Land in den nächsten Jahren/Jahrzehnten genutzt werden soll. Oft beschränkt sich eine solche Investition ausschließlich darauf, zu spekulieren, dass das Land in der Zukunft mehr Wert ist als beim Kauf. In einem solchen Fall wird der Bevölkerung unter Umständen die komplette Lebensgrundlage genommen.
Ein Hauptkritikpunkt beim Thema Entwicklungshilfe durch Kreditvergabe ist, dass Armut nicht durch Schulden beseitigt werden kann. Dies trifft sicherlich auch in vielen Fällen zu, dennoch ist es wie bei jedem Unternehmen: Das Restrisiko bleibt. Im schlimmsten Fall wächst die Armut, wenn das Geschäft nicht ins Laufen kommt und man durch die Zinsen in eine Schuldenspirale gerät. Dennoch ist es nicht sinnvoll Mikrokredite von vornherein zu verteufeln, da sie in vielen Fällen echte Chancen bieten und bereits viele Unternehmen nachhaltig zum Laufen gebracht haben.
Gefährlich wird es nicht erst dann, wenn Rohstoffe wie Weizen zum Spekulationsgegenstand werden. Was also bleibt den Menschen die dort leben? In den letzten Jahren haben die Akteure, sowie die Geschäftsmodelle in die Investiert wird sich geändert.
Viele Leute können sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, dass Ihre Investitionen sich möglicherweise erst in mehreren Jahren bemerkbar machen, aber für schnelles Gewinnstreben ist das Investieren in Entwicklungsländer die falsche Option. Beim Investieren in Entwicklungs- und Schwellenländer ist es wichtig auf Transparenz zu achten. Neben innovativen Geschäftsmodellen bleibt es immer noch eine Hauptaufgabe Armut zu bekämpfen. Solange es am Nötigsten fehlt, (Farmen, Schulen, Krankenhäuser, Siedlungen, Brunnen, …) bleibt viel zu tun.