Minister Schneider: Chancengleichheit schaffen durch Personalauswahl allein nach Qualifikation
Anonymisierte Bewerbung auch in NRW
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Im Rahmen der Landesinitiative „Mehr Migrantinnen und Migranten in den Öffentlichen Dienst“ wird derzeit bis Ende Juni 2012 in Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt zur anonymisierten Bewerbung durchgeführt. Eine erste Zwischenbilanz zog Integrationsminister Guntram Schneider heute (17. April 2012) in Düsseldorf: „Wir wollen damit erreichen, dass Menschen mit Migrationshintergrund die gleichen Chancen haben, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Wir hoffen, dass durch eine anonymisierte Bewerbung mögliche bewusste oder unbewusste Diskriminierungen beispielsweise wegen des Namens oder der Herkunft vermieden werden können.“ Darüber hinaus schaffe das Verfahren bei allen Beteiligten eine geschärfte Aufmerksamkeit für das Ziel, mehr Migrantinnen und Migranten für den öffentlichen Dienst anzuwerben.
Bei der anonymisierten Bewerbung können die Personalverantwortlichen in der ersten Stufe des Verfahrens nicht den Namen, das Alter, das Geschlecht oder die Herkunft der Bewerberin oder des Bewerbers erkennen. Minister Schneider: „Damit wollen wir sicherstellen, dass allein aufgrund der Qualifikation ausgewählt wird.“
Am Pilotprojekt sind 17 Modellbehörden im Bereich der Landesverwaltung beteiligt, die bis Mitte des Jahres insgesamt rund 100 Stellen zu besetzen haben. Eine Auswertung ist erst zum Abschluss des Projektes möglich, aber erste Rückmeldungen zeigen, dass das Verfahren gut umsetzbar und genauso wie herkömmliche Verfahren geeignet ist, gut qualifiziertes Personal zu finden.
Die anonymisierte Bewerbung ist ein Instrument unter mehreren im Rahmen der Landesinitiative „Mehr Migrantinnen und Migranten in den Öffentlichen Dienst – Interkulturelle Öffnung der Verwaltung“. Damit soll nicht nur der Anteil von Migrantinnen und Migranten in der Landesverwaltung erhöht, sondern die interkulturelle Öffnung der Verwaltung insgesamt vorangebracht werden. Dazu gehören beispielsweise auch Fortbildungen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungen für die Belange von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu sensibilisieren.
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW
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