Ministerin Barbara Steffens besucht Beratungsstelle für Prostituierte in neuen Räumlichkeiten: „Selbstbestimmungsrecht von Prostituierten stärken“
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
„Prostituierte gehören zu den Randgruppen unserer Gesellschaft und werden häufig diskriminiert. Daher brauchen sie umso mehr Unterstützung durch eine kompetente Beratung“, sagte Emanzipationsministerin Barbara Steffens heute (27. Januar 2011) in Bochum bei ihrer Teilnahme an der Einweihung der neuen Beratungsräume von Madonna, einem Verein, der sich für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse von Prostituierten einsetzt.
Madonna bietet Frauen, die in die Prostitution einsteigen wollen, dort arbeiten oder gearbeitet haben, spezielle Service- und Beratungsangebote. Prostituierte können hier Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Prostitution, Gesundheitsberatung oder auch persönliche Unterstützung beim Umgang mit Behörden erhalten. Die Informationen sind in mehreren Sprachen erhältlich. Ziel ist es, Prostituierte bei der Gestaltung eines selbständigen und eigenverantwortlichen Lebens in Sicherheit zu begleiten. Madonna hilft aber auch beim Ausstieg aus dem Milieu und der Suche nach einer persönlichen und beruflichen Neuorientierung.
Ministerin Steffens: „Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen von Madonna für ihr unermüdliches Engagement für die Frauen, die als Sexarbeiterinnen tätig sind, herzlich bedanken. Die Landesregierung wird das Projekt auch in diesem Jahr weiterhin unterstützen. Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere. Wenn es jedoch die freie Entscheidung von Menschen ist, dieser Tätigkeit nachzugehen, muss man dies respektieren und mit dem bestehenden Recht schützen. Die Landesregierung hat deshalb einen Runden Tisch Prostitution eingerichtet. Dieser wird prüfen, wie der Bereich der Prostitution besser geregelt und der Schutz von Prostituierten verbessert werden kann.“
Madonna e.V. wurde vor genau 20 Jahren von Prostituierten und interessierten Frauen als gemeinnütziger Verein gegründet und ist die einzige Selbsthilfeeinrichtung für Prostituierte in Nordrhein-Westfalen. Die Beratungsstelle befindet sich mit den neuen Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe des Bochumer Bordellbezirks.
Die Landesregierung fördert die Beratungsstelle von Madonna e.V. bereits seit 1997 – in diesem Jahr mit 168.000 Euro. Im Verlauf der Förderung wurde unter anderem – gemeinsam mit dem Dortmunder Prostituierten-Projekt „Kober“ (Träger: Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)) das Informationsportal www.koopkoma.de aufgebaut.
Weitere Informationen zu Madonna e.V. unter www.madonna-ev.de
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