Misshandlungen bei Bundeswehr zeigen Fehler im System

Berlin (pressrelations) –

Misshandlungen bei Bundeswehr zeigen Fehler im System

„Die neu bekanntgewordenen Exzesse, Erniedrigungen und Misshandlungen in der Bundeswehr zeigen: Wer trotz der zeitlichen und räumlichen Verteilung der Vorfälle noch von Einzelfällen redet, stellt sich blind“, kommentiert Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, neue Berichte über menschenunwürdige Rituale an verschiedenen Bundeswehrstandorten. Schäfer erklärt weiter:

„Es ist zu befürchten, dass es sich bei den bisher bekannten Vorfällen nur um die Spitze des Eisberges handelt. Dafür spricht auch, dass viele Opfer aussagen, ihre Behandlung als gängige und übliche Prozedur betrachtet zu haben. Das zeigt: Der Fehler steckt nicht im Verhalten Einzelner, sondern im System Bundeswehr.

Diese Struktur gilt es zu ändern. Statt Mechanismen, die Unterordnung und Gehorsam fördern, sind Instrumente der Aufklärung und des Schutzes zu etablieren. Jede modern geführte Organisation würde nach derartigen Vorfällen ein System frühzeitiger und gründlicher Unterrichtung über Rechte und Beschwerdemöglichkeiten, regelmäßiger offener Teambesprechungen, unabhängiger Kontrollinstanzen und effektiver Hilfsangebote einführen. Die Fraktion DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, so auch mit der Bundeswehr zu verfahren.“

F.d.R. Beate Figgener
Pressesprecher
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