Mitarbeiterbindung ist nicht nur ein Schlag- oder Modewort; es steckt viel mehr dahinter, erklärt Gunther Wolf. Denn bei erfolgreicher Mitarbeiterbindung steigert sich fast automatisch den Gewinn für Unternehmen und Mitarbeiter; der Ertrag bzw. der Erfolg einer Firma sowie der Ruf verbessern sich und die Kosten werden gesenkt.
Mitarbeiterbindung ist viel mehr, als nur Fluktuation vermindern: Mit durchdachten Zielvereinbarungen können ungeahnte Gewinne für Unternehmen und Mitarbeiter erreicht werden. Dabei geht es nicht nur um Potentialmaximierung, sondern auch um Kostensenkungen und Imagegewinn.
Was bedeutet Mitarbeiterbindung eigentlich?
Mitarbeiterbindung bedeutet zum einen, dass der Arbeitgeber es versteht, die Mitarbeiter an den Betrieb zu binden, und zwar langfristig und nicht nur über finanzielle Anreize. Zum anderen heißt Mitarbeiterbindung – auch Retention Management genannt – aus der Sicht des Mitarbeiters: Er soll sich im wortwörtlichen Sinn an die Firma gebunden und mit ihr verbunden fühlen. Er soll gerne zur Arbeit kommen, idealerweise stolz darauf sein, für genau diese Firma zu arbeiten.
Das „Zauberwort“ heißt Identifikation. Wenn sich der bzw. die Arbeitnehmer mit der Firma identifizieren, setzen sie sich auch voll, das heißt mit Leib und Seele, für diese ein und stellen ihr ganzes Potential zur Verfügung.
Arbeitgeber müssen Vorarbeit leisten
Das heißt aber umgekehrt, dass der Arbeitgeber, vertreten durch die Führungskräfte, sich auch mit den Arbeitnehmern identifiziert. Wie das? Indem sich der Arbeitgeber über die Bedürfnisse, welche über die Grundbedürfnisse hinausgehen, vertieft Gedanken macht. Und diese auch befriedigt. Welche könnten das sein?
Neben einem guten Arbeitsklima, leistungsgerechter Vergütung und weiteren Faktoren gibt es einen wichtigen Punkt, der hier besonders betrachtet werden soll: Jeder Mitarbeiter identifiziert sich gerne mit einer erfolgreichen Firma. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Zugehörigkeit zu einer erfolgreichen Firma sogar das eigene Selbstwertgefühl steigert. Und genau hier greift das Instrument der Zielvereinbarung, indem dort Ziele gesetzt werden, deren Erfüllung als Gewinn für Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen gewertet werden kann.
Motivation gleich Gewinn
Motivation – ein weiterer Schlüsselbegriff: Sinn der vereinbarten Ziele (nicht nur, aber auch zur Mitarbeiterbindung) soll ja sein, die Mitarbeiter zu motivieren, ganz im Sinn des Unternehmens zu arbeiten. Wenn der Weg und auch das Ziel für den Mitarbeiter nachvollziehbar und verständlich sind, erhöht sich die Leistungsbereitschaft.
Dadurch werden die Arbeitsergebnisse qualitativ und auch quantitativ besser, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Das wiederum führt zwangsläufig zu einem höheren Gewinn für Unternehmen und Mitarbeiter. Und das wiederum steigert den Grad der Identifikation und der Kreis ist geschlossen.
Ziele und Ziele
Allerdings ist dieser Aspekt nicht so einfach, wie es zunächst den Anschein erweckt. Denn erfolgreich im Sinne des Unternehmens ist nicht automatisch erfolgreich im Sinne des Mitarbeiters – und umgekehrt. Hier sollte also jedes einzelne Ziel auf Sinnhaftigkeit für beide Seiten geprüft werden – idealerweise vor dem Zielvereinbarungsgespräch.
Alles schön und gut, aber wie bekommt man ein solches Wunderding in Gang? Indem die Führungskräfte aller Ebenen, besonders aber die Unternehmensführung, die positive, erfolgsorientierte Unternehmenskultur vorleben, Erfolge (individuelle wie auch die auf Unternehmenseben) erkennen und Gewinne für Unternehmen und Mitarbeiter bekannt machen.
Performance, Leistung und Erfolg „nebenbei“
Performance ist eigentlich nur das englische Wort für Leistung. Aber hier macht es Sinn, die Begriffe unterschiedlich zu definieren: Performance als Prozess, bei dem die erbrachte Leistung als Input definiert wird und der Erfolg als Output. Dadurch können Faktoren wie Effizienz und Effektivität mit berücksichtigt werden, somit auch der Ertrag der Maßnahmen im Verhältnis zum Aufwand.
Ein weiterer Effekt der erfolgreichen Mitarbeiterbindung soll keinesfalls unerwähnt bleiben: Durch Mitarbeiterbindung lassen sich in erheblichem Maße Kosten senken.
Mitarbeiterbindung hilft auch, Kosten zu senken
Einige Beispiele: Fehlzeiten, Diebstähle, Reklamationen unproduktive Zeiten sowie Fluktuationskosten werden geringer – das erklärt sich von selbst. Steigen werden hingegen das Potential von Verbesserungsvorschlägen, der Informationsfluss und die Außenwirkung auf Kunden uns Bewerber.
Links:
- Zum Beitrag Unternehmensgewinn und Mitarbeiterbindung: Ein Zusammenhang?
- Weiterführende Informationen zum Thema Kostenreduzierung
- Die Wolf Managementberatung