Neue Therapieansätze bei Rückenschmerzen

Neue Therapieansätze bei Rückenschmerzen

Mäßige Bewegung ist bei Rückenschmerzen sinnvoll. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen/Corbis

(mpt-632) Die Gründe für Rückenschmerzen sind zwar vielfältig – als eine der Hauptursachen gilt in der heutigen Gesellschaft allerdings eindeutig ein Bewegungsmangel. Jedoch gehen Mediziner heutzutage auch von einem gesamtheitlichen Körperkonzept aus und beziehen daher bei Rückenschmerzen auch psychische Elemente mit ein. So hat sich nicht nur die Schmerzanalyse, sondern auch die Therapie grundlegend verändert: Wurde bis vor einigen Jahren bei Rückenschmerzen noch absolute Ruhe verordnet, empfehlen Ärzte inzwischen Bewegung und raten zu einer Mobilisierung der Gelenke und Muskeln.

Rückenbeschwerden ernst nehmen

Rückenschmerzen sollte man im Übrigen auf keinen Fall unterschätzen. „Im Regelfall klingen Rückenschmerzen zwar nach kurzer Zeit, spätestens nach wenigen Wochen, wieder ab“, erklärt der Chefarzt an der Orthopädischen Klinik II am St. Franziskus Hospital in Münster, Professor Dr. med. Ulf R. Liljenqvist. Halten Rückenschmerzen allerdings über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen an, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. „Bei Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen, sollte sogar umgehend der Arzt aufgesucht werden“, empfiehlt der Münsteraner Orthopäde und Unfallchirurg. Bei Störungen der Blasen- oder Mastdarmfunktion sowie Taubheitsgefühlen oder Lähmungen in den Beinen sollte ohne Umschweife ein Krankenhaus aufgesucht werden, das über ein Kompetenzzentrum im wirbelsäulenchirurgischen Bereich verfügt.

Bewegung bei Rückenschmerzen

Professor Liljenqvist vertritt die Ansicht, dass man bei akuten Rückenschmerzen sportliche sowie weitere belastende Tätigkeiten vermeiden sollte. Dies bedeutet allerdings nicht, dass man sich ins Bett legen soll – denn gerade bei Rückenschmerzen ist es durchaus wichtig, in Bewegung zu bleiben. Sobald die akuten Schmerzsymptome abgeklungen sind, kann man vorsichtig wieder mit sportlicher Betätigung beginnen. „Grundsätzlich zählen Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren zu den rückenschonenden Sportarten und sogenannte Stop-and-go-Sportarten wie Tennis, Squash und Kontaktsportarten wie etwa Fußball, Basketball oder Handball als wirbelsäulenbelastend“, weiß Liljenqvist. Der Personal Trainer Dr. Sven A Clausen erachtet Krafttraining als das beste Rückentraining. Wer Probleme mit dem Rücken hat, obwohl er regelmäßig Sport betreibt, sollte laut Clausen sein Schuhwerk, seine Lauftechnik und seine Fitnessübungen von einem geschulten Trainer checken lassen.

Prävention als Therapie

Generell geht man davon aus, dass eine nachhaltige Prävention hilfreicher ist als jede Therapie. So lassen sich Rückenschmerzen bereits im Keim ersticken. Viele Bürotätigkeiten erfordern langes Sitzen vor dem Computer, was häufig Rückenschmerzen nach sich zieht – insbesondere dann, wenn Stühle und Tische nicht ergonomisch ausgerichtet sind. In diesem Fall kann es laut Aussagen des Personal Trainers Volker Hack, Fachmann für mobile Physiotherapie aus Weilersbach, hilfreich sein, mehrmals täglich die Sitzposition zu ändern. So rät er beispielsweise dazu, während eines Telefongesprächs aufzustehen und sich zu bewegen – dank Headset und Mobiltelefon ist dies ja längst kein Problem mehr. Hack hat allerdings noch einen weiteren Trick für mehr Bewegung am Arbeitsplatz und gegen Rückenschmerzen parat: „Es hilft auch, wenn man an seinem Arbeitsplatz einen Zettel anbringt, der einen mehrmals täglich daran erinnert, dass man sich aufrichten und eine gerade Haltung einnehmen soll.“

Berufsunfähigkeit vorbeugen

Trotz aller Versuche zur Vorbeugung und modernster Therapieverfahren können Rückenerkrankungen nicht immer vermieden werden. Schlimmstenfalls führen sie sogar dazu, dass Arbeitnehmer nicht mehr ihrem Beruf nachgehen können. Daher warnt Andreas Reitmeier von den Ergo Direkt Versicherungen vor der häufig unzureichenden Unterstützung des Staates und rät zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Dies sei insbesondere in jungen Jahren, wenn die gesundheitliche Situation noch gut ist, problemlos möglich. Wer hingegen zu lange wartet, geht das Risiko ein, dass aufgrund des höheren Eintrittsalters auch höhere Beiträge fällig werden und im schlimmsten Fall sogar bereits Erkrankungen vorherrschen, die nur schwer zu versichern sind. So können es im Fall der Fälle sogar vorkommen, dass kein Versicherungsschutz gewährt wird, so Reitmeier. Weitere Informationen und Tipps zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es unter ergodirekt.de.

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