Nicht jede Vergesslichkeit im Alter muss eine Demenz sein

Ergotherapie als ein wichtiger Baustein bei der Arbeit mit Demenz

Nicht jede Vergesslichkeit im Alter muss eine Demenz sein

Ergotherapie und Vergesslichkeit- Spielerischer Umgang erfasst Bewegungsmöglichkeiten (Bildquelle: @ webandi / pixabay)

Wie kann man der Vergesslichkeit oder gar einer fortschreitenden Demenz begegnen? Diese Frage stellen sich Betroffene und deren Angehörige täglich. Mehr und mehr Hilfen werden in der Region in der jüngeren Zeit angeboten. Sei es durch verschiedene öffentliche Organisationen, privaten Anbieter oder durch Ehrenamtliche. In der Praxis für Ergotherapie von Angelika Weckmann in Pfullingen wurde beispielsweise seit geraumer Zeit festgestellt, dass Ergotherapie ein essentieller Teil der Behandlung von Demenzerkrankungen sein kann und das hat sie dazu bewegt, sich intensiv zu engagieren.

Im frühen Stadium einer Demenzerkrankung sind die Hilfsmöglichkeiten dünn gesät. Das hat Dr. Barbara Dürr, Co-Vorsitzende des Arbeitskreises Gesunde Gemeinde Eningen früh erkannt. Das „Netzwerk Demenz Eningen“ wurde ins Leben gerufen, dass seither konsequent den Ausbau der Hilfe für Demenzbetroffene in Eningen forciert.

Mit der Arbeit des AK Gesunde Gemeinde sollen in allen Bereichen der Gesundheit die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Disziplinen im Gesundheitswesen kleiner werden, oder idealer Weise gar verschwinden. „Die Möglichkeiten für die Bürger, sich umfassend und kompetent über Probleme zu informieren, sollen nachhaltig ausgebaut werden und vielfältige Kooperationen gestartet werden“, so die beiden Vorstände, Dr. Barbara Dürr und Volker Feyerabend.

Mit der Praxis für Ergotherapie von Angelika Weckmann in Pfullingen ist das bestens gelungen. Sie ist aktives Mitglied im Arbeitskreis, steht für die Vernetzung der Kompetenzen im Gesundheitswesen und arbeitet auch aktiv am Thema Demenz mit. Ein Thema, das ihr sehr am Herzen liegt. Sie hat sich sehr viel Wissen angeeignet, betreut in Ihrer Praxis viele Betroffene und hat auch schon „Treffen für pflegende Angehörige“ des Netzwerkes Demenz begleitet. Sie weiß also in der Demenz-Therapie und im sozialen Umfeld der Betroffenen Bescheid.

„Ergotherapie erlaubt den demenzkranken Menschen mehr Selbstständigkeit zu bewahren und somit eine höhere Lebensqualität zu erhalten.“ Angelika Weckmann ist überzeugt, dass individuelle, dem Fortschreiten der Erkrankung angepasste Therapieangebote, enorm helfen, so lang wie möglich aktiv und selbständig zu bleiben. Damit werden auch die Angehörigen sehr entlastet, die den geliebten Menschen begleiten.

Soziales Engagement und Therapiearbeit gehören für Angelika Weckmann ganz eng zusammen. Mit Spenden unterstützt sie Projekte wie das Jugendhaus Kult19 in Eningen, in dem auch Veranstaltungen für jedes Alter stattfinden. Sie sieht es als Quelle gesellschaftlichen Zusammenstehens. In ihrer täglichen Arbeit als Therapeutin ist sie, und ihr gesamtes Team, in Pfullingen, Eningen und im ganzen Kreis Reutlingen mobil, um Menschen die Behandlung auch zuhause in den vertrauten vier Wänden zu ermöglichen – ganz wichtig bei an Demenz erkrankten Menschen.

Die größte Hürde ist der Mut der Menschen, sich einzugestehen, dass Hilfe notwendig ist – bzw. sich einzugestehen, dass eventuell eine Demenzerkrankung vorliegen könnte. Für viele klingt das wie ein Urteil. Nur ein Teil derer, die sich betroffen fühlen, sind auch wirklich demenzkrank. Oft ist es nur eine sogenannte „leichte kognitive Störung“. Auf jeden Fall ist es wichtig, so früh wie möglich zu handeln. Studien verschiedener Universitäten haben gezeigt, dass es nachweisbar positive Wirkungen der Ergotherapie bei demenziellen Erkrankungen gibt.

Ergotherapie ist ein anerkanntes Heilmittel, das von Ärzten verschrieben und von Krankenkassen bezahlt wird. Es geht Angelika Weckmann und ihrem 12-köpfigen Team darum, die kognitiven Fähigkeiten der Patienten und die ADLs (Aktivitäten des täglichen Lebens) möglichst lang zu erhalten. Sie helfen mit ihrer intensiven, vertrauensvollen Arbeit Unruhe und Ängste abzubauen. Ob mit der Förderung motorisch-funktionellen Fähigkeit, Geschicklichkeit bis hin zur Beratung der Angehörigen wird jeder Therapieansatz individuell auf die Krankheitsphase und den einzelnen Patienten abgestimmt.

Die Diagnose ist vermutlich für niemanden erfreulich. Aber nichts hilft besser, als offensiv gegen die Auswirkungen vorzugehen. Angelika Weckmann und ihre Kolleginnen kennen sich bestens aus und helfen gern. Lebensqualität ist einfach ein hohes Gut.

Weitere Informationen: https://ergotherapie-teamweckmann.de

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