Ökologisch sinnvolle Kraftstoffverbrauchregulierung durch Chiptuning

Haben Sie hin und wieder das Bedürfnis, sich mal richtig was zu gönnen? Mal etwas Teures zu machen? Dann fahren Sie doch einmal an die Tankstelle und tanken voll! 1,50 Euro für einen Liter Super ist zu Spitzenzeiten schon einmal drin! In Zeiten solcher horrenden Spritpreise sucht jedermann händeringend nach Sparmöglichkeiten. Neben der rechten Spur bei 60 km/h auf der Autobahn, einem Dauerparkplatz für das Kfz und dem Mitsurfen im Windschatten großer Reisebusse bietet Chiptuning eine ganz neue Möglichkeit, den Verbrauch zu senken.

Chiptuning ist in der Autobranche bekannt als Methode, die schnell und einfach die Leistungsfähigkeit von Fahrzeugen erhöht. Dabei werden die Werkseinstellungen des Motors modifiziert, sprich: Die Änderungen finden rein auf der digitalen Seite statt. In der Computersprache könnte man sagen: Man verändert die Software, während die Hardware unangetastet bleibt. Diese Tuning-Methode wird allerdings nicht nur für das Ziel „besser, schneller, spritziger“, sondern auch für ökologische Maßnahmen bezüglich der Abgasreduktion ausgenutzt. Diese Unterkategorie des Chiptunings wird auch als „Eco-Tuning“ bezeichnet. Die elektronischen Parameter des Kfz-Motors werden modifiziert, wodurch veränderte Leistungscharakteristika erzielt werden, die einen geringeren Treibstoffverbrauch mit sich bringen. Bei dieser Variante des Chiptuning wird nicht etwa eine Leistungssteigerung des Motors angestrebt. Vielmehr handelt es sich um eine Verschiebung des maximalen Drehmoments. Mittels dieser Modifikation wird bereits im niedrigen Drehzahlbereich ein großes Drehmoment erreicht, das es erlaubt, früh in den nächsthöheren Gang zu schalten. Strenggenommen handelt es sich folglich nicht um eine Änderung der Motorleistung, sondern um Veränderungen hinsichtlich des Fahrverhaltens. Der tatsächliche Erfolg dieser Art von Chiptuning bezüglich Senkung des Kraftstoffverbrauchs hängt dementsprechend vom Fahrstil des Fahrers ab. Kritiker führen deshalb das Argument ins Feld, dass ein umweltbewussteres Fahrverhalten die Modifikationen an den Werkseinstellungen überflüssig machen würde. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass das ökologische Chiptuning zwar bei „normalen“ Autofahrern den Spritverbrauch senkt, bei bereits sparsam Fahrenden jedoch kaum einen Unterschied macht. Hinzu kommt, dass die Änderung des Motorkennfeldes zwecks Verringerung des Fahrstoffverbrauchs häufig erhöhte NOx-Emission mit sich bringt. Die Werte liegen teilweise weit außerhalb der zulässigen Grenzwerte. Ob man sich selbst und seine Pferdestärken zügeln kann, oder mittels Chiptuning nachhelfen möchte, sollte dementsprechend jeder selbst abwägen.