Knochengesundheit kann man selbst beeinflussen
Etwa 8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose, einer chronischen Skletterkrankung, bei der sich die Knochenmasse verringert. Schon bei eigentlich harmlosen Stürzen sind häufig Knochenbrüche die Folge. Was kann man tun, um dieses Risiko zu verringern?
Osteoporose gehört zu den weit verbreitetsten Knochenerkrankungen. Allein in Bayern gibt es etwa 500.000 Betroffene. „Bei dieser Erkrankung verringert sich die Knochensubstanz und der äußere Knochen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach. Als Folge davon verlieren die Knochen stark an Stabilität – und brechen leichter.
Besonders Frauen sind vom sogenannten „Knochenschwund“ betroffen. Jede Dritte ab 50 leidet statistisch an brüchigen Knochen. Mit steigendem Alter nimmt das Risiko noch weiter zu. Tückischerweise ist die Erkrankung symptomlos, also ohne Schmerzen oder andere offensichtliche Anzeichen. „Deshalb wird das Risiko der Erkrankung von Patienten häufig unterschätzt – bis es als Folge der Knochenverdünnung entweder bei einem Bagatellunfall oder aber auch spontan zu einem Knochenbruch kommt“, so Prof. Grifka.
Ursachen für die Osteoporose gibt es viele: Fehl- und Unterernährung, Rauchen, Vitamin D- und Kalziummangel, Hormonumstellungen, bestimmte Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Rheuma, familiäre Vorbelastung, aber auch osteoporosefördernde Mittel wie Cortison. „Trotz der unterschiedlichen Risiken haben die Patienten oft eines gemeinsam: Sie sind – bis auf Ausnahmen – älter als 55 Jahre.“ Nicht immer muss ein merklicher Bruch vorliegen. An der Wirbelsäule kann es durch die Knochenausdünnung auch zu einem Zusammensacken von Wirbelkörper kommen. Betroffene merken dann oft nicht den Bruch, werden aber allmählich kleiner und die Wirbelsäule verkrümmt sich.
Wie aber beuge ich vor, damit es erst gar nicht zu einem Bruch kommt? Prof. Grifka rät zum einen zu ausreichend Bewegung. Denn: Körperliche Aktivität beeinflusst Aufbau und Erhalt der Knochenmasse positiv und stärkt so die Knochenstabilität. Wichtig sei zum anderen aber auch die Ernährung, so der Chefarzt für Orthopädie. Alkohol, Zucker und phosphathaltige Lebensmittel, zum Beispiel Cola, tragen zum Abbau von Calcium im Körper bei. „Schon in mittlerem Lebensalter kann die Calcium-Versorgung unseres Körpers grenzwertig sein, außerdem liegt bei vielen Menschen ein Vitamin D Mangel vor. Beides aber brauchen unsere Knochen, um stark zu bleiben.“ Deshalb sollte man ausreichend calciumhaltige Lebensmittel zu sich nehmen. Dazu zählen Milchprodukte wie Joghurt oder Käse aber auch Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl. Um genügend Vitamin D aufzubauen, hält man sich am besten täglich mindestens 30 Minuten lang im Freien auf, und ergänzt die Vitamin D-Dosis mit Medikamenten
Ganz wichtig ist Bewegung. Denn der Knochen muss auch beansprucht werden, damit er einen Anreiz hat, die Knochensubstanz aufzubauen. Deshalb ist auch in fortschreitendem Lebensalter dosierter Sport zu empfehlen.
Um das eigene Osteoporoserisiko einschätzen zu können, sollte man sich folgende Fragen stellen:
Haben die Eltern unter Osteoporose gelitten?
Bin ich untergewichtig?
Rauche ich?
Esse ich selten frisches Gemüse oder Milchprodukte?
Leide ich an einer Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebenschilddrüsen, Diabetes oder entzündlichen Darmerkrankung?
Beantwortet man diese Fragen mit ja, sollte man frühzeitig seinen Arzt auf das Thema Osteoporose ansprechen.
Vor den Toren Regensburgs gelegen bietet das Asklepios Klinikum Bad Abbach medizinische
Versorgung auf höchstem Niveau. Zum Klinikum gehören ein Fachkrankenhaus für Orthopädie und
Rheumatologie /Klinische Immunologie sowie ein Zentrum für orthopädische und rheumatologische
Rehabilitation.
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