Abfallwirtschaft entlastet das Klima

Berlin (pressrelations) –

Abfallwirtschaft entlastet das Klima

Neue Studie von Öko-Institut und Ifeu untersucht Potenziale am Beispiel von Siedlungsabfall und Altholz

Die Abfallwirtschaft trägt erheblich zum Klimaschutz bei und wird dies auch in Zukunft weiter tun. Insgesamt spart die Abfallwirtschaft beim Siedlungsabfall und beim Altholz bereits heute jährlich knapp 18 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten ein. Dies entspricht in etwa den CO2-Emissionen von 7,7 Millionen Autos. Im Vergleich zu 1990 macht dies eine Reduktion von rund 53 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten aus. Zu dieser Einschätzung kommt eine neue Studie von Öko-Institut und Ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung), die heute der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Im Auftrag von Umweltbundesamt, Bundesumweltministerium und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft haben die WissenschaftlerInnen das Klimaschutzpotenzial der Abfallwirtschaft untersucht.

„Deutschland nimmt hier bereits eine Vorreiterrolle ein. Allerdings wünschen wir uns weiterhin eine konsequente Orientierung der deutschen Abfallwirtschaft an Zielen des Klima- und Ressourcenschutzes. Dazu gehören insbesondere verstärkte Bemühungen, Abfälle zu vermeiden und die intelligente Nutzung von Abfällen in Kaskaden aus stofflichem und energetischem Recycling“, fordert Öko-Instituts-Wissenschaftler Günter Dehoust.

Nach Berechnungen der WissenschaftlerInnen können die treibhausschädlichen Gase in der deutschen Abfallwirtschaft bis zum Jahr 2020 weiter reduziert werden – um rund zehn Millionen Tonnen CO2-Äquivalente jährlich.
Voraussetzung dafür: mehr Recycling, eine verbesserte stoffliche Verwertung der Abfälle und eine effizientere Technik in den Behandlungsanlagen. Somit könnten allein der Siedlungsabfall und das Altholzrecycling mit rund 13 Prozent zu den Treibhausminderungszielen für Deutschland (40 Prozent bis 2020) beitragen.

Auch die Situation in Europa haben sich die WissenschaftlerInnen angesehen.
In der EU 27 spielt die Deponierung im Vergleich zu Deutschland immer noch eine wesentliche Rolle und belastet das Klima jährlich mit bis zu 110 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten. Hier ist eine konsequente Abkehr von der Deponierung sowie ein ambitioniertes Recycling notwendig, um die Belastungen zu verringern. Die Einsparpotenziale für das Klima sind hoch:
bis zu 192 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten sind je nach untersuchtem Szenario möglich. Damit könnte der Siedlungsabfall ausgehend vom Bilanzjahr 2007 mit bis zu 32 Prozent zum Minderungsziel der EU 27 (20 Prozent bis 2020) beitragen.

In den beispielhaft untersuchten Ländern Türkei, Tunesien und Mexiko dominiert die Deponierung von Abfällen, wobei nur Mexiko eine geordnete Abfallwirtschaft etablieren konnte. Bislang haben diese Länder noch keine Minderungsziele vereinbart. Wenn sie jedoch die Deponierung beenden, sind bezogen auf die aktuellen Treibhausgasemissionen bei allen drei Staaten erhebliche Einsparpotenziale bei der Siedlungsabfallwirtschaft möglich.

Ein direkter Vergleich zwischen den Ergebnissen für Deutschland, für die EU
27 und die drei untersuchten Länder ist nicht unmittelbar möglich. Es liegen unterschiedliche Rahmenbedingungen zugrunde, und je nach verfügbaren Informationen unterscheiden sich auch die Bezugsgrößen. „Generell leistet der Ausstieg aus der Deponierung aber den entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Öko-Instituts-Wissenschaftler Günter Dehoust. „Möglich wird dieser aber nur, wenn die Wertstoffe, die heute noch nutzlos abgelagert werden, getrennt erfasst und umweltgerecht recycelt werden!“

Der Endbericht „Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft“ wird in Kürze zum Herunterladen auf www.oeko.debereitgestellt werden.

Ansprechpartner:
Günter Dehoust
Stellvertretender Leiter des Institutsbereichs Infrastruktur Unternehmen Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt Telefon 040/18039-404, E-Mail g.dehoust(at)oeko.de

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Pressegespraech des MDR: Endspurt zum MDR-Kurzgeschichtenwettbewerb

Leipzig (pressrelations) –

Pressegespraech des MDR: Endspurt zum MDR-Kurzgeschichtenwettbewerb

„Gebuehrenschwund, Politikeingriffe, Programmaufgaben – Mit welchen Strategien bleibt der oeffentlich-rechtliche Rundfunk auch 2010 zukunftsfaehig?“
Medienstiftung der Sparkasse Leipzig und MDR luden gestern zum Dialog zwischen Prof. Reiter und Dr. Hajo Schumacher

Leipzig, 13. Januar 2010. Beginn des neuen Jahres – Moment der Bestandsaufnahme und des Ausblicks: Daher lud die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig den Intendanten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Prof. Dr. Udo Reiter, gestern Abend in die Villa Ida ein, sich den Fragen von Journalisten zu stellen.

Prof. Dr. Udo Reiter ging dabei auf das grosse anstehende Vorhaben der Medienpolitik ein: Die moegliche Reform des Rundfunkgebuehrensystems.
Der Intendant zu den von der Politik diskutierten Aenderungen der
Rahmenbedingungen:

„Dem MDR sind drei Punkte wichtig: Ein neues Modell sollte die Akzeptanz der Gebuehr moeglichst erhoehen. Es sollte vom gesamten Gebuehrenaufkommen her nicht unter den bisherigen Werten liegen. Ein neues Modell sollte ausserdem verfassungs- und europarechtlich halten.“

Zugleich mahnte er in der Verteilung der Gebuehrenmittel mehr Ruecksicht auf Sonderbelastungen an. So muesse der MDR sehr viele Gebuehrenausfaelle durch Befreiungen aufgrund von Arbeitslosigkeit verkraften. „Es waere nur fair, wenn diese Einnahmeminderungen staerker als bisher beruecksichtigt wuerden“, sagte Reiter. Die Befreiungsquote im MDR-Sendegebiet stieg von 6,6 Prozent im Jahr 2003 auf 11,7 Prozent Mitte 2009.

Eine solche Entwicklung bedrohe langfristig die solide Finanzierung des MDR, der seine Programmangebote derzeit durch einen strikten Sparkurs und den Einsatz von Gewinnruecklagen aus Vorjahren auf dem bisherigen Stand fortfuehren koenne. Ein von der Politik diskutiertes Verbot von Werbung koenne zusaetzliche Schwierigkeiten bedeuten und perspektivisch zu einer direkten Mehrbelastung der Gebuehrenzahler fuehren, so Reiter.

Ein weiteres Thema war der Drei-Stufen-Test. Der unabhaengige Rundfunkrat des MDR pruefe derzeit sehr intensiv und ernsthaft Telemedienangebote wie MDR Online und MDR-TEXT, so Reiter. Diese so genannten Drei-Stufen-Tests sollen noch 2010 abgeschlossen werden.
„Der MDR steht mit seinen Telemedienangeboten niemanden im Weg, sondern er dient den Nutzern“, sagte der Intendant zu Einwaenden privater Mitbewerber.

„Wir haben uns sehr gefreut, zusammen mit dem MDR einen spannenden Abend auszurichten, bei dem Prof. Reiter Stellung zu relevanten medienpolitischen Themen genommen hat“, schliesst Stephan Seeger, Geschaeftsfuehrender Vorstand der Medienstiftung, den Abend des 12.
Januar in der Villa Ida ab.

Als besondere Herausforderungen und Hoehepunkte in den Programmen wies der Intendant auf die Olympischen Winterspiele aus Vancouver und die Kulturbruecke Kaliningrad hin. Der MDR ist als Federfuehrer fuer die Olympia-Berichterstattung der ARD verantwortlich und arbeitet dabei eng mit dem ZDF zusammen.

Unter dem Motto „Kulturbruecke Kaliningrad“ findet beim MDR vom 18.
bis 24. Januar 2010 eine Programmwoche zur deutsch-russischen Verstaendigung statt. Schwerpunkte sind dabei Themen aus dem ehemaligen Koenigsberg, heute Kaliningrad. Die Geschichte der Stadt wird in zahlreichen Hoerfunk-, Fernseh- und Onlinebeitraegen genauso beleuchtet, wie die gelebte Gegenwart der Heimatstadt von Immanuel Kant. Glanzvoller Hoehepunkt der Programmwoche ist eine Reise des MDR SINFONIEORCHESTERS nach Kaliningrad. Am 23. Januar spielen die Musiker zusammen mit dem russischen Organisten Artjom Chatschaturow im wiederaufgebauten Koenigsberger Dom. Das Konzert wird live auf MDR FIGARO uebertragen und einen Tag spaeter im MDR FERNSEHEN zu sehen sein.

MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Redaktion Neue Medien
www.mdr.de

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