Parlamentarischer Staatssekretär Otto eröffnet ersten E-Energy Jahreskongress
Sechs Modellregionen zeigen den Fortschritt zum Smart Grid
Deutschland, Österreich und Schweiz beschließen trilaterale Kooperation
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hans-Joachim Otto, eröffnet heute den ersten E-Energy-Jahreskongress in Berlin. Zu der zweitägigen Veranstaltung, die gemeinsam mit den Partnerstaaten Österreich und Schweiz durchgeführt wird, kommen mehr als 250 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen. Die Veranstaltung bildet den Auftakt zu einer neuen Kongress-Reihe zum Leuchtturmprojekt der Bundesregierung E-Energy und zu gemeinsamen Aktivitäten mit den Partnerstaaten im Themenbereich Smart Grid.
Auf dem Kongress werden die Fortschritte in diesem Schlüsselbereich von Wirtschafts-, Energie- und Umweltpolitik vorgestellt und erörtert. Im Mittelpunkt stehen hierbei die sechs E-Energy Modellregionen in Deutschland sowie entsprechende Modellvorhaben in Österreich und der Schweiz. Sie zeigen, wie der Weg zum neuen Markt der Smart Grids beschleunigt und breitenwirksam gestaltet werden kann. Die erzielten Ergebnisse und Erfahrungen machen das enorme Potenzial der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) für die Optimierung der Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Klimaverträglichkeit der Stromversorgungssysteme deutlich. Gleichzeitig werden große Wachstums- und Beschäftigungschancen sichtbar, die mit der Entfaltung des Zukunftsmarkts Smart Grid verbunden sind. Am zweiten Kongresstag wird ein trilaterales Kooperationsprogramm mit Österreich und Schweiz unterzeichnet.
Staatssekretär Otto: „Der Fortschritt in den sechs E-Energy Modellregionen kann sich bereits nach einem Jahr Projektlaufzeit sehen lassen. Konkrete Beispiele aus den Modellregionen sind der Aufbau von virtuellen Kombikraftwerken, die Optimierung der Stromflüsse in den Netzen, neue Möglichkeiten zur flexiblen Steuerung des Energie-verbrauchs (z.B. durch neuartige, intelligente Endgeräte) und die intelligente Integration und Steuerung von Stromspeichern (z.B. über Elektromobile). Außerdem werden völlig neue Online-Dienstleistungen und elektronische Marktplätze rund um das Thema Energie entwickelt und erprobt. Damit nimmt Deutschland europaweit eine Vorreiterrolle ein.“
Die sechs Modellregionen und -projekte, die unter dem Dach „E-Energy: IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“ gebündelt sind, lauten: eTelligence – Intelligenz für Energie, Märkte und Netze, Modellregion Cuxhaven (Niedersachsen), E-DeMa – Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft, Modellregion Rhein-Ruhr (Nordrhein-Westfalen), MEREGIO – Minimum Emission Region, Modellregion Baden-Württemberg, Modellstadt Mannheim – Modellstadt Mannheim in der Metropolregion Rhein-Neckar, Modellregion Rhein-Neckar (Baden-Württemberg), RegModHarz – Regenerative Modellregion Harz (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) und Smart W@TTS – Steigerung der Selbstregelfähigkeit des Energiesystems durch die Etablierung eines Internets der Energie, Modellregion Aachen (Nordrhein-Westfalen)
Aufgrund der auch klimapolitisch großen Bedeutung der Modellprojekte erfolgt ihre Förderung in einer ressortübergreifenden Partnerschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Das Bundeswirtschaftsministerium stellt für vier Modellregionen bis zu 40 Mio. Euro an FuE-Fördermitteln bereit und das BMU übernimmt die Förderung von zwei weiteren Modellregionen mit bis zu 20 Mio. Euro. Damit werden zusammen mit den Eigenmitteln der beteiligten Unternehmen insgesamt etwa 140 Mio. Euro mobilisiert.
Staatssekretär Otto: „E-Energy ist weit mehr als technischer Fortschritt. Es geht auch um die Anpassung von rechtlichen Rahmenbedingungen und Organisationsstrukturen, um die Sicherstellung von Interoperabilität, um öffentliche Akzeptanz und um neue Geschäftsmodelle und Tarifstrukturen, um Datensicherheit und Datenschutz und viele andere Querschnittsfragen.“
Die Bearbeitung entsprechender Fragen erfolgt im Rahmen einer vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Begleitforschung: Vier themenspezifische Fachgruppen (Systemarchitektur, Interoperabilität und Standardisierung, Rechtsrahmen, neue Geschäftsmodelle und Marktentfaltung) wurden geschaffen, die an der Lösung vordringlicher Fragen des Übergangs zum Smart Grid arbeiten.
E-Energy zielt darauf ab, das Energieversorgungssystem mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) zu optimieren und den Anforderungen der Liberalisierung Rechnung zu tragen. Im Mittelpunkt steht der Aufbau eines Internet der Energie, dass alle Prozesse der Stromwirtschaft sowohl auf der Markt- als auch technischen Betriebebene digital vernetzt und gesamtsystemisch steuert. Weltweit wird diesem Ziel eine Schlüsselbedeutung für die wirtschaftliche und ökologische Entwicklung im 21. Jahrhundert beigemessen.
Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter: www.e-energie.info
Ansprechpartner für die Presse:
Jan Liepold
E-Energy-Begleitforschung
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