Pressegespraech des MDR: Endspurt zum MDR-Kurzgeschichtenwettbewerb

Leipzig (pressrelations) –

Pressegespraech des MDR: Endspurt zum MDR-Kurzgeschichtenwettbewerb

„Gebuehrenschwund, Politikeingriffe, Programmaufgaben – Mit welchen Strategien bleibt der oeffentlich-rechtliche Rundfunk auch 2010 zukunftsfaehig?“
Medienstiftung der Sparkasse Leipzig und MDR luden gestern zum Dialog zwischen Prof. Reiter und Dr. Hajo Schumacher

Leipzig, 13. Januar 2010. Beginn des neuen Jahres – Moment der Bestandsaufnahme und des Ausblicks: Daher lud die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig den Intendanten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Prof. Dr. Udo Reiter, gestern Abend in die Villa Ida ein, sich den Fragen von Journalisten zu stellen.

Prof. Dr. Udo Reiter ging dabei auf das grosse anstehende Vorhaben der Medienpolitik ein: Die moegliche Reform des Rundfunkgebuehrensystems.
Der Intendant zu den von der Politik diskutierten Aenderungen der
Rahmenbedingungen:

„Dem MDR sind drei Punkte wichtig: Ein neues Modell sollte die Akzeptanz der Gebuehr moeglichst erhoehen. Es sollte vom gesamten Gebuehrenaufkommen her nicht unter den bisherigen Werten liegen. Ein neues Modell sollte ausserdem verfassungs- und europarechtlich halten.“

Zugleich mahnte er in der Verteilung der Gebuehrenmittel mehr Ruecksicht auf Sonderbelastungen an. So muesse der MDR sehr viele Gebuehrenausfaelle durch Befreiungen aufgrund von Arbeitslosigkeit verkraften. „Es waere nur fair, wenn diese Einnahmeminderungen staerker als bisher beruecksichtigt wuerden“, sagte Reiter. Die Befreiungsquote im MDR-Sendegebiet stieg von 6,6 Prozent im Jahr 2003 auf 11,7 Prozent Mitte 2009.

Eine solche Entwicklung bedrohe langfristig die solide Finanzierung des MDR, der seine Programmangebote derzeit durch einen strikten Sparkurs und den Einsatz von Gewinnruecklagen aus Vorjahren auf dem bisherigen Stand fortfuehren koenne. Ein von der Politik diskutiertes Verbot von Werbung koenne zusaetzliche Schwierigkeiten bedeuten und perspektivisch zu einer direkten Mehrbelastung der Gebuehrenzahler fuehren, so Reiter.

Ein weiteres Thema war der Drei-Stufen-Test. Der unabhaengige Rundfunkrat des MDR pruefe derzeit sehr intensiv und ernsthaft Telemedienangebote wie MDR Online und MDR-TEXT, so Reiter. Diese so genannten Drei-Stufen-Tests sollen noch 2010 abgeschlossen werden.
„Der MDR steht mit seinen Telemedienangeboten niemanden im Weg, sondern er dient den Nutzern“, sagte der Intendant zu Einwaenden privater Mitbewerber.

„Wir haben uns sehr gefreut, zusammen mit dem MDR einen spannenden Abend auszurichten, bei dem Prof. Reiter Stellung zu relevanten medienpolitischen Themen genommen hat“, schliesst Stephan Seeger, Geschaeftsfuehrender Vorstand der Medienstiftung, den Abend des 12.
Januar in der Villa Ida ab.

Als besondere Herausforderungen und Hoehepunkte in den Programmen wies der Intendant auf die Olympischen Winterspiele aus Vancouver und die Kulturbruecke Kaliningrad hin. Der MDR ist als Federfuehrer fuer die Olympia-Berichterstattung der ARD verantwortlich und arbeitet dabei eng mit dem ZDF zusammen.

Unter dem Motto „Kulturbruecke Kaliningrad“ findet beim MDR vom 18.
bis 24. Januar 2010 eine Programmwoche zur deutsch-russischen Verstaendigung statt. Schwerpunkte sind dabei Themen aus dem ehemaligen Koenigsberg, heute Kaliningrad. Die Geschichte der Stadt wird in zahlreichen Hoerfunk-, Fernseh- und Onlinebeitraegen genauso beleuchtet, wie die gelebte Gegenwart der Heimatstadt von Immanuel Kant. Glanzvoller Hoehepunkt der Programmwoche ist eine Reise des MDR SINFONIEORCHESTERS nach Kaliningrad. Am 23. Januar spielen die Musiker zusammen mit dem russischen Organisten Artjom Chatschaturow im wiederaufgebauten Koenigsberger Dom. Das Konzert wird live auf MDR FIGARO uebertragen und einen Tag spaeter im MDR FERNSEHEN zu sehen sein.

MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Redaktion Neue Medien
www.mdr.de