Prostatakrebsbehandlung unter dem MRT?

Welche Rolle spielt die Magnetresonanztherapie (MRT) beim TUSLA Verfahren?

Prostatakrebsbehandlung unter dem MRT?

Teilbereiche der Prostata behandeln. (Bildquelle: © Sonja Birkelbach – Fotolia)

Neuere, minimalinvasive Verfahren zu Behandlung von bestimmten Formen von Prostatakrebs nutzen die Magnetresonanztherapie zur exakten Operationsvorbereitung und -durchführung. Mit Hilfe eines MRTs können Schnittbilder des menschlichen Organismus erzeugt und krankhafte Organveränderungen abgebildet werden. Dabei kommen starke Magnetfelder sowie magnetische Wechselfelder im Radiofrequenzbereich zum Einsatz. In der modernen Medizin werden MRT-Geräte zunehmend im operativen Bereich verwendet. Sogenannte Hybrid-Operationssäle verhelfen dem Operateur dazu, die OP noch zielgenauer durchzuführen und noch während der OP zu prüfen, ob der Eingriff erfolgreich verlaufen ist. Der Patient muss dafür nicht transportiert werden, sondern die MRT-Kontrolle kann vor Ort im Operationssaal erfolgen.

Wie wird die Magnetresonanztherapie im TULSA Verfahren zur Ablation der Prostata genutzt?

Das TULSA Verfahren zur Ablation zur Prostata wird innerhalb eines MRT-Gerätes durchgeführt. So kann der Operateur den Ultraschall-Applikator zur Erhitzung des Krebsgewebes in der Prostata exakt positionieren, die Behandlung präzise planen und überprüfen, ob das maligne Gewebe vollständig abgetragen wurde. Das Prinzip dabei: Mit Hilfe von fokussiertem Ultraschall wird das Krebsgewebe erhitzt und verkocht. Mit dem MRT wird dabei die Temperatur genau bestimmt und kontrolliert. Damit wird auch sichergestellt, dass die umliegenden empfindlichen Organstrukturen und Nervenbahnen zur Funktion von Blase, Darm und Potenz weitestgehend geschont werden. Das MRT-Gerät, das im Rahmen der TULSA Behandlung bei Prostatakrebs genutzt wird, hat ein Echtzeit-Interface und erlaubt damit die Anpassung an Veränderungen der Prostata noch unter der Behandlung. Bei der Ultraschallbehandlung unter dem MRT kann sowohl die komplette Drüse, als auch nur ein Teilbereich der Prostata therapiert werden. Mithilfe der modernen Technik des TULSA Verfahrens kann die Operation so individuell auf den Patienten hin abgestimmt werden.

Prostatakrebs: Für welche Patienten kommt eine Behandlung mit MRT und Ultraschall in Frage?

Die Prostatakrebs-Therapie mit Hilfe des TULSA Verfahrens kommt für Patienten in Frage, deren Krebs auf die Prostata beschränkt ist und noch nicht gestreut hat, die also einen niedrigen bis mittleren Risikograd aufweisen. Die Tumoren in der Prostata werden nach bestimmten Kategorien eingeteilt. Für eine TULSA Behandlung kommen T2 Tumoren mit einem Gleason-Score von 6, teilweise auch von 7 in Frage. Der Gleason Score bildet ab, wie aggressiv der Tumor ist.

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