Putenfleisch liegt im Trend: Der Verzehr hat sich in den letzten zehn Jahren auf 49 Millionen Puten pro Jahr verdoppelt

neue Videodokumentation belegt Tierquälerei – Bund gegen Missbrauch der Tiere fordert gesetzliche Haltungsverordnung

Jedes Jahr werden in Deutschland rund 49 Millionen Puten verzehrt, vor allem in der Weihnachtszeit gilt Putenfleisch als cholesterinarme Alternative zur klassischen Weihnachtsgans. Auch die Skandale um BSE und MKS ließen die Nachfrage nach den Puten in den letzten Jahren stetig steigen; so hat sich der Verkauf seit 1998 geradezu verdoppelt, und im Supermarkt wird gerne nach der „zarten“ Putenbrust gegriffen. Letztlich auch wegen des geringen Preises steht Putenfleisch hoch im Kurs. Doch viele Verbraucher wissen nicht, unter welchen zum Teil grausamen Bedingungen die Tiere gehalten und geschlachtet werden. Lobbyvereinigungen und bekannte Großkonzerne verschleiern mit geschönten Fotos die Realität, ein Blick hinter die Kulissen wird nicht gerne gewährt, das mühsam aufgebaute Saubermann-Image soll durch nichts erschüttert werden. Doch jetzt blickt der Bund gegen Missbrauch der Tiere in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutzbüro hinter die glänzende Fassade der Putenindustrie und zeigt in Form einer Videodokumentation, wie Puten in Deutschland gehalten werden:
Auf engstem Raum werden möglichst viele Puten zusammengedrängt, die in möglichst kurzer Zeit zur Schlachtreife gemästet werden. „In Deutschland gibt es keine gesetzliche Haltungsverordnung oder gesetzlich verbindliche Richtlinien. Dies wirkt sich vor allem auf die so genannte Besatzdichte der Tiere aus“, so Dr. Jörg Styrie, Bundesvorsitzender des Bundes gegen Missbrauch der Tiere e.V., heute Morgen in Berlin. Um eine Gewichtszunahme noch zu beschleunigen und die Sterberate während der Mast so gering wie möglich zu halten, werden die Tiere vorbeugend mit Antibiotika behandelt. Die prophylaktische Behandlung eines ganzen Tierbestandes ist in Deutschland zwar verboten. „Doch durch den Trick der therapeutischen Behandlung wird der gesamte Tierbestand meist schon vom ersten Tag an mit Medikamenten im wahrsten Sinn des Wortes vollgestopft, dies belegen unsere Aufnahmen ganz eindeutig“, so Dr. Styrie abschließend.

Der Bund gegen Missbrauch der Tiere fordert die Bundesregierung auf, eine gesetzliche Haltungsverordnung zu erlassen und damit den Puten ein besseres und vor allem artgerechtes Leben zu ermöglichen.

Die Videodokumentation „Putenalltag – zu Tode gemästet“ kann über den Online-Shop des Deutschen Tierschutzbüros unter www.tierschutz-videos.de bzw. per Telefon 0221-20463862 angefordert werden.

Die beiliegenden Videoprints sind in deutschen Putenmastbetrieben entstanden. Sie stehen Ihnen honorarfrei zur Verfügung, insofern die Quelle „Deutsches Tierschutzbüro/BMT“ angegeben wird und im redaktionellen Text auf den Bund gegen Missbrauch der Tiere hingewiesen wird. Weiteres Fotomaterial auf Anfrage: info@tierschutzbuero.de
Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Mit seinen 10 Geschäftsstellen, 8 Tierheimen und einem Tierschutzzentrum ist der bmt im gesamten Bundesgebiet vertreten. Zusätzlich betreut der Verein fast 400 Gnadenbrottiere in ausgewählten Pflegestellen und auf Gnadenbrothöfen.
Der gemeinnützige Verband ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und als besonders förderungswürdig anerkannt.

Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Dr. Jörg Styrie
Alt-Heiligensee 42
13503
Berlin
Info@tierschutz-Infodienst.de
030 – 43 65 58 63
http://bmt-tierschutz.de