Nützliche Informationen zum Mindesthaltbarkeitsdatum – In fünf Schritten zu weniger Lebensmittelabfällen Das Kompetenzzentrum für Ernährung KErn in Kulmbach und Freising gibt fünf Tipps zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen.
Freising/Kulmbach, 19.05.2014 – Die EU-Agrarminister treffen sich in Brüssel und debattieren über eine mögliche Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums für langlebige Lebensmittel wie beispielsweise Reis oder Nudeln. Ziel ist, einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung zu leisten. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf den meisten Verpackungen mit „mindestens haltbar bis“ vermerkt und wird aufgrund fehlender oder mangelnder Basisinformation häufig mit dem Verfallsdatum verwechselt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine wichtige Orientierungshilfe. Jedoch Farbe, Geruch, Konsistenz und Geschmack geben Aufschluss darüber, ob das Lebensmittel noch unbedenklich genießbar ist.
„Viele Lebensmittel landen frisch verpackt und noch ungenutzt auf dem Müll, weil sich Verbraucher unsicher sind, wenn sie das Datum auf der Verpackung erblicken. Oft wird das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verfallsdatum verwechselt“ kommentiert Dr. Wolfram Schaecke, Leiter des Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Kulmbach und Freising, die aktuelle Gesprächsrunde in Brüssel. „Innerhalb der EU werden jährlich aktuell 89 Millionen Tonnen Lebensmittel vernichtet, allein in Deutschland landen jedes Jahr insgesamt rund 11 Millionen Tonnen auf Müll. Das sind pro Bürger jährlich ungefähr 82 kg Nahrungsmittel und auch in Bayern sind es 65 kg pro Person.“
Nach Aussagen von Wissenschaftlern der Universität Stuttgart, die im Auftrag des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) die Menge und Zusammensetzung der Lebensmittelabfälle in Bayern erfasst und auswertet, sind rund die Hälfte der Lebensmittelabfälle, die bayerische Verbraucher verursachen, vermeidbar.
Bayerische Ernährungstage zu Lebensmittelwertschätzung
Die diesjährigen Bayerischen Ernährungstage greifen ab 27. Juni 2014 die Lebensmittelverschwendung als Fokusthema auf. Noch bis 15. Juni 2014 läuft bayernweit der Fotowettbewerb „köstlich & kostbar“ ( www.fotowettbewerb.ernaehrungstage.de ). Teilnehmer/innen aus ganz Bayern können ihre Motive einreichen, die ihre persönliche Sicht auf das Thema „Lebensmittelver(sch)wendung“ spiegeln. „Mit dieser Aktion wollen wir neue Blickwinkel und Perspektiven eröffnen und die Bevölkerung in Bayern für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln sensibilisieren“, erklärt Schaecke. „Schon beim Einkauf und bei der Vorratshaltung kann man vieles beachten und damit die persönliche Wegwerfquote reduzieren.“
Zusätzlich zum Fotowettbewerb wird es ab Mitte Juni 2014 eine Wanderausstellung mit dem Titel „Restlos Gut Essen“ ( www.restlosgutessen.de ) geben, die in den nächsten Monaten quer durch mehrere bayerische Städte touren wird, um Lebensmittelverschwendung und achtsame Verwendung zu visualisieren und erlebbar zu machen.
Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) liefert Informationen übersichtlich aufbereitet mit dem Titel „Fünf Tipps gegen Lebensmittelverschwendung“ sowie Grafiken zur Illustration. Die Tipps und Grafiken sind abrufbar unter www.ernaehrungstage.de/presse/ in den Rubriken „Pressemeldungen“ und „Fotoarchiv“.
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Fünf Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Jeder Bürger hat es selbst in der Hand, seine eigene Lebensmittelverschwendung zu minimieren, die Umwelt zu schonen und damit auch Geld zu sparen. Denn die jährliche Menge an weggeworfenen Lebensmitteln beläuft sich in Bayern auf einen Wert von rund 196,50 EUR.
1. Richtig planen
Hilfreich ist, die Mahlzeiten für mehrere Tage im Voraus zu planen. Dabei ist zu berücksichtigen, wie viele Personen satt werden sollen oder ob sich Besuch ankündigt. Ein Blick vor dem Einkauf in Lagerschränke, Kühlschrank und Gefrierschrank hilft dabei: Welche Lebensmittel sind noch vorhanden? Welche Produkte sollten bald aufgebraucht werden? Wie lassen sich die vorhandenen Vorräte sinnvoll in den Speiseplan integrieren?
2. Überlegt einkaufen
Durch den Einkauf saisonaler und regionaler Lebensmittel erhält der Verbraucher frische Produkte, die keine langen Transportwege hinter sich haben. Der Einkauf auf dem Wochenmarkt oder vom Direktvermarkter bietet zudem höhere Transparenz als im Supermarkt. Außerdem sollte man sich immer einen Einkaufszettel schreiben und nicht hungrig einkaufen gehen.
3. Sachgemäß aufbewahren
Nach dem Einkauf ist es notwendig, die Lebensmittel richtig zu lagern, um schnelles Verderben zu verhindern. Richtiges Einsortieren von Lebensmitteln, die in den Kühlschrank gehören, kann die Haltbarkeit von Lebensmitteln erheblich verlängern. Die Lagerung von Lebensmitteln bei niedrigen Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts bewirkt eine Verlangsamung oder sogar Unterbindung des Wachstums vieler Mikroorganismen, die den Verderb verursachen. So gehört Obst und Gemüse ins Gemüsefach. Über dem Gemüsefach ist der kälteste Bereich, hier sind leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Fleischwaren sowie leicht verderbliche Speisereste an der richtigen Stelle. Im mittleren Fach ist es mit 3 bis 6 °C moderat kühl, dort lagern Milch und Milchprodukte sowie Eier am besten. Im oberen Kühlschrankfach sind Käse, Geräuchertes und abgedeckte Speisereste gut aufgehoben. Im Türfach ist der wärmste Bereich (7 bis 10 °C), dieser Platz ist für Getränke, Butter, Marmelade, Senf und Ketchup geeignet.
4. Planvoll kochen
Häufig ist es schwierig, die richtigen Mengen für eine Mahlzeit abzuschätzen. Oft wird zu viel eingekauft und gekocht. Es lohnt sich in jedem Fall, sich über folgende Fragen Gedanken zu machen: Für wen wird gekocht? (Kinder, Jugendliche oder Erwachsene) Wie viele Mahlzeiten werden insgesamt am Tag verzehrt?
5. Restlos verwerten
Nicht immer lassen sich Speisereste vermeiden. Aus übriggebliebenen Speisen und Resten entstehen kreative und einfache Mahlzeiten, wie zum Beispiel Knödelauflauf, Pizza mit Wurstresten oder eine Gemüsepfanne. Abgekühlte Speisereste lassen sich in einem sauberen Behälter und zugedeckt bis zu mehreren Tagen im Kühlschrank aufbewahren. Auch Einfrieren ist eine Möglichkeit. Gerade kleinere Haushalte können dies gezielt nutzen, indem sie einmalig mehr kochen als gebraucht wird und die Reste portionsweise im Kühlschrank einlagern oder einfrieren.
Weitere Informationen zum Thema Lebensmittelverschwendung erteilen die 47 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) in Bayern.
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Zum Fotowettbewerb „köstlich & kostbar“
Bis einschließlich 15. Juni 2014 läuft bayernweit ein Fotowettbewerb unter dem Motto „köstlich & kostbar“. Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) mit Sitz in Freising und Kulmbach will mit dieser Aktion neue Blickwinkel und Perspektiven auf das Thema „Lebensmittelver(sch)wendung“ eröffnen und die Bevölkerung in Bayern für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln sensibilisieren.
Der Fotowettbewerb findet im Rahmen der 3. Bayerischen Ernährungstage statt und ist mit Informationen und Teilnahmebedingungen im Internet unter www.fotowettbewerb.ernaehrungstage.de einzusehen. Teilnehmer/innen aus ganz Bayern können ihre Motive einreichen, die ihre ganz persönliche Sicht auf das Thema „Lebensmittelver(sch)wendung“ spiegeln. Die Preisträger dürfen sich über exklusive Erlebnispreise freuen: eine Teilnahme an einer zweitägigen Fotoproduktion beim international ausgezeichneten Fotografen Klaus Einwanger aus Rosenheim, ein Wildkräuter-Kochkurs mit Übernachtung im Fichtelgebirge, die Teilnahme an einer Filmproduktion für einen Werbefilm im Team der Hochschule für Film und Fernsehen in München oder einen Tag im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks inklusive Teilnahme an einer Live-Radiosendung. Weiter gibt es zahlreiche hochwertige Sachpreise rund um Foto, Kochkunst und Ernährung zu gewinnen. Alle Siegerfotos werden auf wder Aktionswebseite sowie im Rahmen der bayerischen Wanderausstellung „Restlos Gut Essen“ gezeigt.
Über die Bayerischen Ernährungstage
Die Bayerischen Ernährungstage finden seit 2011 wechselnd in Kulmbach und in München statt und sind eine Art Themen-Drehscheibe für das weite Feld „Ernährung“. Dieses Jahr fällt der Startschuss in Kulmbach am 27. Juni 2014 mit einem hochkarätig besetzten Fachsymposium zum Thema „Restlos gut essen – Nachhaltige Ernährung im 21. Jahrhundert“. Dort wird auch die thematische Wanderausstellung „Restlos Gut Essen“ zu sehen sein. Die Wanderausstellung wird in diesem Jahr quer durch Bayern touren und die bayerische Bevölkerung über die unterschiedlichen Aspekte der Lebensmittelverschwendung aufklären und nützliche Tipps für den Küchenalltag bieten.
Im Anschluss an das Fachsymposium finden bis einschließlich 6. Juli 2014 bayernweit unterschiedliche Aktionstage und Aktivitäten rund um das Thema Lebensmittelverschwendung/Lebensmittelwertschätzung statt. Diese werden lokal vor Ort von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten initiiert und durchgeführt und werden auf www.ernaehrungstage.de angekündigt.
Ein weiteres Highlight ist die Kinder-Uni am 2. Juli 2014 in Kulmbach. Dort haben Schulklassen und Kinder von 8 bis 12 Jahren aus Kulmbach die Gelegenheit, sich mit Experten in abwechslungsreichen Vorlesungen mit den einzelnen Aspekten des Themas auseinander zu setzen und am Nachmittag das Gelernte im „Audimax“ den Eltern zu referieren.
Bildrechte: Kompetenzzentrum für Ernährung KErn ( www.kern.baye Bildquelle:Kompetenzzentrum für Ernährung KErn (www.kern.baye
Die Bayerischen Ernährungstage finden alljährlich im Sommer statt, fördern Themen und Aktivitäten rund um die bewusste Ernährung und liefern zugleich aktuelle, neutrale und wissenschaftlich gesicherte Informationen.
Ziele des Aktionszeitraumes sind, die Akteure im Bereich Ernährung zusammenzubringen, den Erfahrungsaustausch zu stärken, neue Impulse und Erkenntnisse zeitnah aufzubereiten und zu publizieren sowie die bayerische Öffentlichkeit großflächig für Ernährungsthemen zu begeistern.
Um diese Ziele zu erreichen, veranstaltet das Kompetenzzentrum für Ernährung KErn im Rahmen der Ernährungstage eine Reihe von zielgruppenspezifischen und dialogorientierten Veranstaltungen, wie z.B. das Fachsymposium für Experten und Fachgruppen aus der Ernährungswirtschaft, die Kinderuni für Schüler/innen und Jugendliche ab 8 Jahren sowie alljährlich eine kreative Mitmach-Aktion für Groß und Klein. Gemeinsam mit den 47 Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einschließlich Fachzentren für Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung sorgt das KErn bayernweit für nützliche Angebote und attraktive Veranstaltungen zum Themenschwerpunkt „Ernährung und Wissenschaft“.
Alljährlich wird ein Fokusthema definiert, das im Austausch mit Bürgern, Ämtern, Wissenschaftlern, Herstellern und Anbietern debattiert, beleuchtet und weitergeführt wird. Wir sind der Überzeugung: Gemeinsam kann es gelingen, die Herausforderungen der Zukunft in punkto Ernährung zu meistern und den Ernährungsstandort Bayern mit neuen Impulsen zu stärken und zu sichern.
Alle unsere Aktivitäten haben zum Ziel, gesundheitsförderliche und nachhaltige Aspekte der Ernährung mit der Freude am Essen und Genießen zu verknüpfen. Dafür steht auch unser übergeordnetes Motto „Richtig Gut Essen“.
Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) koordiniert und steuert die Aktivitäten in Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) und bietet dem Thema Ernährung eine bayernweite Interaktions- und Kommunikations-Plattform. Die 47 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie die Fachzentren für Ernährung / Gemeinschaftsverpflegung und außerstaatliche Akteure sind hierbei relevante Kommunikatoren und Multiplikatoren für die Themen der Bayerischen Ernährungstage.
Kompetenzzentrum für Ernährung KErn
Karoline Kohler
Hofer Straße 20
95326 Kulmbach
+(49)9221-40782-33
Karoline.Kohler@KErn.bayern.de
http://www.ernaehrungstage.de
Pressebüro 3. Bayerische Ernährungstage 2014 – c/o tamTAM communications
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Kidlerstraße 1
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089 180.395
presse@ernaehrungstage.de
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