Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert von den Vereinten Nationen, taiwanischen Journalisten zu gestatten, über ihre Veranstaltungen zu berichten, einschließlich der 73. Generalversammlung, die am 18. September in New York begonnen hat, und der Weltgesundheitsversammlung (WHA) in Genf im nächsten Frühjahr. In den letzten Jahren stand die UN unter chinesischem Druck, Anträge für Presseakkreditierungen von taiwanischen Staatsangehörigen unter dem Vorwand abzulehnen, dass ihre Pässe nicht anerkannt werden.
„Die Akkreditierung taiwanischer Journalisten ist kein politischer Schritt, und verhindert inakzeptable Diskriminierungen, die dem Grundrecht auf freie Information gemäß Artikel 19 der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte widersprechen“, sagte Christophe Deloire, RSF-Generalsekretär, der die Vereinten Nationen dazu aufrief, „Journalisten, die ihren Beruf nach Treu und Glauben ausüben, zu akkreditieren, unabhängig von ihrer Nationalität oder dem Herkunftsort ihrer Medien.“
Die Insel Taiwan, über welche die Volksrepublik China die Herrschaft beansprucht, ist das bevölkerungsreichste Land – mit 23 Millionen Einwohnern entspricht sie etwa der Bevölkerungszahl Australiens – das kein UN-Mitglied ist. In den vergangenen Jahren hat sich China auf internationaler Bühne für die Isolierung Taiwans stark gemacht, einschließlich der Verhinderung, dass Journalisten aus Taiwan ihre Arbeit tun.
Im Mai wurde taiwanischen Journalisten zum vierten Mal in Folge die Akkreditierung für die Weltgesundheitsversammlung verweigert (https://rsf.org/fr/actualites/un-and-who-deny-accreditation-taiwan-journalists), die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf veranstaltet wird. Das Gleiche passierte 2016 während der dreijährigen Vollversammlung, die von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen (http://rsf.org/en/news/rsf-denounces-icao-discrimination-against-taiwanese-journalists-denied-accreditation-cover-tri), ausgerichtet wird.
Quelle: Pressemitteilung von Reporter ohne Grenzen (RSF), 18. September 2018