Rudolf Wegener: Anleiherückkauf Griechenlands läuft gut

Rudolf Wegener, Chefredakteur vom Real Depot: Der von der griechischen Regierung geplante Rückkauf von Staatsanleihen ist nach Aussage von Ministerpräsident Antonis Samaras gut gelaufen.

Nach einem Treffen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer sagte Samaras: „Ich kann mit großer Sicherheit sagen, dass es gut gelaufen ist.“

Zuvor hatten mit der Sachlage vertraute Personen gewarnt, dass Griechenland statt der geplanten 30 nur 26 bis 28 Milliarden Euro habe zurückkaufen können. Nun müssten möglicherweise tatsächlich die vier größten griechischen Banken in die Bresche springen, damit das Schuldenrückkaufprogramm doch noch gelingen kann.

Die Banken hatten angeboten, die von ihnen gehaltenen Staatsanleihen wenn nötig vollständig abzutreten, falls es ansonsten zu wenig Interesse geben sollte. Möglicherweise werde Griechenland den Rückkaufprozess am Montag noch einmal eröffnen und versuchen, bessere Angebote einzuwerben, sagten die informierten Personen weiter. Allerdings würden die allesamt in den Prozess involvierten vier großen griechischen Banken immer noch 4 bis 5 Milliarden an griechischen Schulden halten – und damit genug, um die Lücke nötigenfalls zu schließen.

Die griechische Schuldenagentur hatte die Eigner der Anleihen gebeten, bis Freitag 18.00 Uhr deutscher Zeit anzugeben, wie viele Titel sie zu welchem Preis anbieten wollen. Im Anschluss daran werden die Gebote geprüft, wobei eine endgültige Entscheidung, wie viel und zu welchem Preis gekauft wird – und wie viele Schulden die griechischen Banken veräußern – noch einige Tage auf sich warten lassen dürfte, wie mit dem Vorgang vertraute Personen zuvor gesagt hatten.

Die Regierung hatte 10 Milliarden Euro angeboten, um die Staatsschulden zurückzukaufen. Der angebotene Maximalpreis liegt zwischen 32,2 Prozent und 40,1 Prozent vom Nominalwert. Athen will mit den 10 Milliarden Euro also 30 Milliarden Euro an Anleihen kaufen – und wäre so 20 Milliarden Euro Schulden los.

Athen hofft, etwa die Hälfte der 63 Milliarden Euro Schulden zu tilgen, die das Land privaten Gläubigern schuldet. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass die europäischen und internationalen Gläubiger dem Land neues Geld leihen. Der Rückkauf muss am 12. Dezember abgeschlossen sein – einen Tag bevor Europas Finanzminister entscheiden, ob sie die Hilfen freigeben, so Rudolf Wegener, Chefredakteur vom Real-Depot.

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