Rürup Rente – private Altersvorsorge für Jedermann?

Die Rürup Rente gehört zu den staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten. Anders als bei der Riester Rente wird sie jedoch nicht mit Zulagen gefördert, sondern mit Steuervorteilen – dieser Vorteil macht die Rürup Rente für jeden attraktiv, der den Sonderausgabenabzug nutzen kann.

Warum wurde die Rürup Rente eingeführt?

Die Rürup Rente wurde vornehmlich als Altersvorsorge für Selbstständige und Freiberufler eingeführt. Denn diese Personengruppe konnte nicht von der staatlich geförderten Riester Rente profitieren. Da insbesondere Selbstständige häufig von Altersarmut betroffen sind, weil sie keine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen, sollte die Rürup Rente einen Anreiz schaffen privat für das Alter vorzusorgen.

Wie funktioniert die Förderung bei der Rürup Rente?

Wie oben bereits kurz erwähnt, wird die Rürup Rente durch Steuervorteile gefördert. Hierzu können in der Ansparphase der Rürup Rente die Beiträge steuerlich abgesetzt werden. Im Jahr 2013 können zum Beispiel bereits 76 Prozent abgesetzt werden. Kontinuierlich steigt diese Prozentzahl bis 2025. Von dort an sind 100 Prozent steuerlich absetzbar.

In der Rentenphase unterliegt die Rürup Rente dann der nachgelagerten Besteuerung. Wer die Rürup Rente 2013 erstmalig ausgezahlt bekommt, muss 66 Prozent der Brutto Rente versteuern.  2020 sind es dann bereits 80 Prozent und ab 2040 müssen auf 100 Prozent der Leistungen aus der Rürup Rente Steuern gezahlt werden.  Mehr zum Konzept der Rürup Rente finden Interessierte auch unter ruerup-rente.net.

Welche Besonderheiten gibt es zu beachten?

Wer einen Rürup Vertrag abschließt, kann diesen nicht mehr kündigen, sondern nur noch beitragsfrei stellen. Auch ein Kapitalwahlrecht wie bei der Riester Rente gibt es nicht. Zudem ist die Rürup Rente vor Pfändung geschützt und wir bei der Berechnung von Hartz IV nicht berücksichtigt.

Die Rürup Rente ist eine sehr flexible Altersvorsorge. Verbraucher können sowohl monatlich oder jährlich die Beiträge entrichten oder eine Einmalzahlung tätigen.

Welche Altersvorsorge ist besser – Riester oder Rürup Rente?

Viele Untersuchungen, zum Beispiel von Stiftung Warentest oder Finanztest, haben gezeigt, dass sowohl die Riester- als auch die Rürup Rente ihre Vor- und Nachteile aufzuweisen haben.

Wer zum Beispiel auch Hinterbliebene abzusichern hat, für den ist die Riester Rente wahrscheinlich interessanter. Denn bei der Rürup Rente fällt bei Tod des Versicherungsnehmers das angesparte Kapital der Versichertengemeinschaft zugute, sofern keine Zusatzversicherung (Thematisiert bei Finanzfrage.net) abgeschlossen wurde.

Wer zu den Besserverdienern gehört, ist mit der Rürup Rente gut beraten. Die Beiträge können über den Sonderausgabenabzug abgesetzt werden und mindern somit das zu versteuernde Einkommen. Auch für rentennahe Jahrgänge lohnt sich die Rürup Rente durch die Option der Einmalzahlung.