RWE bangt um Milliardengewinne bei Abschaltung von Biblis A – Grüne: Behauptungen von RWE-Chef unverantwortlich und sachlich völlig falsch

Wiesbaden (pressrelations) –

RWE bangt um Milliardengewinne bei Abschaltung von Biblis A – Grüne: Behauptungen von RWE-Chef unverantwortlich und sachlich völlig falsch

Als „unverantwortlich und sachlich völlig falsch“ bezeichnet die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die heutigen, von dpa wiedergegebenen Behauptungen von RWE-Chef Großmann. „Großmann behauptet, die Atomenergie sei nötig, um die Stromversorgung in Deutschland sicherzustellen. Dabei standen die beiden Schrottreaktoren Biblis A und B in den letzten Jahren mehr still als sie liefen und trotzdem gingen die Lichter in Deutschland nicht aus“, widerspricht die energiepolitische Sprecherin der Grünen, Ursula Hammann.

Im Jahr 2007 standen Biblis A und B das gesamte Jahr und die Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel das halbe Jahr still. Trotzdem belief sich der Exportüberschuss im Jahr 2007 noch auf 16,5 Terrawattstunden Strom. Im Jahr 2008 betrug der Exportüberschuss bei ganzjährigem Stillstand von Brunsbüttel und Krümmel 20,1 Terrawattstunden. Ohne weiteres hätten Biblis A und B mit einer Jahresproduktion von 18,8 Terrawattstunden stillgelegt werden können – Deutschland hätte trotzdem noch Exportüberschüsse produziert.

„Auch die Behauptung, dass Atomkraftwerke flexibel genug seien, um sich schwankenden Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energien anzupassen, ist nur ein neuer Argumentationskniff der Atomlobby“, kritisiert Hammann. „Ein ständiges Auf- und Abfahren von Atomkraftwerken führt nur zu weiteren Sicherheitsrisiken. Das ist für die Sicherheit der Bevölkerung unverantwortlich.“

RWE scheint angesichts der mehrfach wiederholten Äußerungen des Bundesumweltministers Röttgen zu befürchten, dass der Atomausstieg nun doch schneller kommt als gewünscht. Wenn der Atomausstieg nicht bald zurückgenommen wird, müsste Biblis A noch in diesem Jahr abgeschaltet werden. Selbst nach Angaben von Ministerin Lautenschläger winken RWE bei einer Laufzeitverlängerung bis zu 20 Milliarden Euro Zusatzeinnahmen. Dies macht klar, dass der Weiterbetrieb des längst abgeschriebenen Atomkraftwerks einzig und allein dem Profit des Betreibers dient – zu Lasten der Sicherheit der Bevölkerung. Denn die Reaktoren in Biblis verfügen weder über Schutz gegen Flugzeugabstürze noch über eine unabhängige und gebunkerte Notstandswarte. Zudem zählen die Atomblöcke in Biblis seit Jahren zu den Spitzenreitern in der Pannenstatistik: Mehr als 800 Vorkommnisse gab es bislang.

„Nur ein abgeschaltetes Atomkraftwerk ist ein sicheres Atomkraft“, so Hammann.

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