Sauwohl: Was brauchen/wollen Tier, Landwirt und Verbraucher?

Bonn (pressrelations) –

Sauwohl: Was brauchen/wollen Tier, Landwirt und Verbraucher?

(aid) – Vier von fünf Landwirten glauben nicht, dass ihr Mehraufwand wirklich von den Verbrauchern vergütet wird, wenn sie in aufwändigere Haltungsformen investieren. Die Schere klafft bei tierischen Lebensmitteln immer weiter auseinander: Die Gesellschaft legt großen Wert auf Tierschutz, Tiergesundheit und das Wohl der Tiere. Aber beim Einkauf zählt für die Mehrheit der Verbraucher der niedrigste Preis. Doch ist Umfragen zufolge inzwischen fast jeder fünfte Kunde bereit, mehr zu bezahlen, wenn verbesserte Haltungsbedingungen und Tierwohl für ihn nachvollziehbar belegt sind.

Darauf setzt die Initiative Tierwohl-Label: Die Verbraucher sollen Bedenken bezüglich der konventionellen Tierhaltung in Kaufentscheidungen umsetzen können. Die Initiative, bestehend aus Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis, hat ein zweistufiges System erarbeitet. Dieser Silber- und Goldstandard gibt den Rahmen für die Zertifizierung von Produkten aus verbesserter Haltung vor. Sind die Veränderungen in der Mastschweinehaltung im Silberstandard noch moderat, verlangt die Goldklasse unbedingt Auslauf mit Kontakt zum Außenklima und mit Stroh ausgestreute Liegebereiche.

Der Deutsche Tierschutzbund führt dieses Label im kommenden Jahr erstmals für Produkte ein und entwickelt die Zertifizierungsstandards weiter. Erzeuger stehen dem vorerst noch abwartend gegenüber. Bisher hat die Mehrzahl der Mäster ein eher technisches Verständnis vom Tierwohl. Haltungssysteme und Tiergesundheit sind die Indikatoren für Wohlbefinden, während Stress und (Sozial-)Verhalten als Faktoren seltener genannt werden. Doch nicht zuletzt durch immer neue gesetzliche Vorgaben zeigt sich schon seit geraumer Zeit bei den Landwirten eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Beratung im Zusammenhang mit Haltungsbedingungen, Umgang mit Tieren, Tierschutz und Tierwohl.

Tierwohl ist das Schwerpunktthema der Dezember-Ausgabe von B B Agrar, der aid-Fachzeitschrift für Bildung und Beratung. Das Thema wird in mehreren Beiträgen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Regina Bartel, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.bub-agrar.de

aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de