Schlankheitsmittel sind keine Wunderwaffen gegen Übergewicht
Berlin – Wer Gewicht verlieren will, sollte sich mehr bewegen und seine Ernährung umstellen. Schlankheitsmittel können diese langfristige Verhaltensänderung nicht ersetzen, sondern bestenfalls unterstützen. Immer neue Nahrungsergänzungsmittel werden als Wunderwaffen gegen Übergewicht beworben. „Wer hofft, seine überzähligen Pfunde allein durch Tabletten dauerhaft ohne Nebenwirkungen verlieren zu können, irrt leider“, so Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA ? Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Das Versprechen, schnell und ohne Diät nach Belieben abzunehmen, ist schlicht Quacksalberei. Wer sich unabhängig informieren will oder Hilfe beim Abnehmen braucht, kann mit seinem Apotheker sprechen.“ Bundesweit haben sich mehr als 2.000 Apotheker auf Ernährungsberatung spezialisiert. Wenn eine Ernährungsumstellung nicht ausreicht, sollten Verbraucher in erster Linie zu zugelassenen Medikamenten greifen statt zu Nahrungsergänzungsmitteln.
Schlankheitsmittel von dubiosen Internethändlern enthalten oft riskante Inhaltsstoffe, ohne dass dies für den Verbraucher erkennbar ist. Bei einem Testkauf der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2007 waren 13 von 16 bestellten Schlankheitsmitteln gesundheitsgefährdend. Schmidt: „Verbraucher sollten heute bei Bestellungen bei dubiosen Internethändlern sehr kritisch sein, denn der Handel mit gefälschten Präparaten hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen.“ In einer Online-Umfrage gab mehr als jeder Zweite an, schon einmal Schlankheitsmittel ausprobiert zu haben.
In Apotheken gibt es verschiedene Medikamente, die einen Gewichtsverlust nach einer Ernährungsumstellung unterstützen können. Je nach Wirkstoff und Dosierung sind sie rezeptfrei oder verschreibungspflichtig. Als Nebenwirkungen sind je nach Wirkstoff unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Schlaflosigkeit, erhöhter Blutdruck oder Kopfschmerzen möglich. Abführmittel oder Diuretika sind grundsätzlich nicht als Diäthilfen geeignet. Füll- und Quellstoffe, wie zum Beispiel Weizenkleie, sind unbedenklich.
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Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin und Apothekerin
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