Deutsche Gesellschaft für Kardiologie bescheinigt Chest Pain Unit am Universitätsklinikum Heidelberg hohe Behandlungsqualität
(BSOZD.com-NEWS) Berlin. Bei plötzlichen Schmerzen in der Brust kann eine schnelle und genaue Diagnose Leben retten: Für die hohe Qualität bei der Behandlung von Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt ist die „Chest Pain Unit“ des Universitätsklinikums Heidelberg im Oktober 2008 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert worden. Damit erfüllt die Heidelberger Brustschmerz-Einheit als eine von fünf vergleichbaren Einrichtungen in Deutschland die strengen Kriterien der Fachgesellschaft. Die „Chest Pain Unit“ in Heidelberg ist 24 Stunden unter der Telefonummer 06221 / 56 8080 zu erreichen.
In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt, mehr als 60.000 sterben daran. Bei der Behandlung zählt jede Minute: Je früher der Herzmuskel nach dem Infarkt wieder mit Sauerstoff versorgt wird, desto größer ist die Chance auf Behandlungserfolg. Doch in vielen Fällen sind die Symptome nicht eindeutig.
Geschultes Team rund um die Uhr
Damit plötzliche Brustschmerzen schnell geklärt und effektiv behandelt werden können, wurde in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Hugo Katus) 2004 als erste Notaufnahme dieser Art in Deutschland die Chest Pain Unit der Abteilung für Kardiologie eingerichtet: Sie ist erste Anlaufstelle für Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt oder mit anderen Herzbeschwerden, wie Herzrhythmusstörungen, und erspart den Umweg über die allgemeine Notfallambulanz. Rund um die Uhr ist hier mindestens ein Kardiologie und ein speziell geschultes Team aus Ärzten und Pflegern im Einsatz.
Mit sechs Überwachungsplätzen und drei Untersuchungskabinen in unmittelbarer Nähe der Herzkatheterlabors ist die Einheit optimal für eine schnelle Versorgung kritisch kranker Herzpatienten ausgerüstet: Den behandelnden Ärzten und Pflegekräften stehen am Krankenbett echokardiographische Diagnostik, wie Elektrokardiogramm und Ultraschall, kontinuierliches Kreislaufmonitoring, Ergometer sowie innerhalb des Herzkatheter-Bereichs ein Magnetresonanz-Tomograph zur Verfügung.
Chest-Pain-Unit senkt Anzahl der Todesfälle
„Es ist belegt, dass die Einrichtung von Chest Pain Units die Anzahl der Todesfälle nach Herzinfarkt deutlich gesenkt hat“, erklärt Professor Evangelos Giannitsis, Leiter der Chest Pain Unit an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. Doch es gibt Unterschiede in der Behandlungsqualität der Einheiten. Eine Gruppe führender Kardiologen, darunter Professor Giannitsis und Professor Katus, hat daher im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) einen Mindeststandard für Chest Pain Units erarbeitet und damit die Grundlage für die Zertifizierung durch die DGK geschaffen. „Unsere Richtlinien und die Zertifizierung sichern eine hohe Behandlungsqualität“, so Professor Giannitsis, der an der Registrierung der Einheiten beteiligt ist.
In Zukunft dürfen sich nur zertifizierte Einheiten offiziell Chest Pain Unit nennen. Insgesamt sollen 300 solcher kardiologischer Notaufnahmen in Deutschland zertifiziert werden, um eine flächendeckende Versorgung kritisch kranker Herzpatienten auf hohem Niveau zu gewährleisten.
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Weitere Informationen im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Chest-Pain-Unit-CPU.5546.0.html
Ansprechpartner:
Professor Dr. Evangelos Giannitsis
Leiter der Chest Pain Unit
Tel.: 06221-56-8670
E-Mail: evangelos.giannitsis@med.uni-heidelberg.de
Literatur:
Breuckmann F, Post F, Giannitsis E,·Darius H, Erbel R, Görge G, Heusch G, Jung W, Katus H,·Perings S, Senges J,·Smetak N, Münzel T. Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung für „Chest-Pain-Units“. Der Kardiologe 2008; 1-6
Hamm CW (2004) Guidelines: acute coronary syndrome (ACS). 1: ACS without persistent ST segment elevations. Z Kardiol 93: 72-90
Hamm CW (2004) Guidelines: Acute Coronary Syndrome (ACS). II: Acute coronary syndrome with ST-elevation. Z Kardiol 93: 324-341
(Die Originalartikel können bei der Pressestelle des Universitätsklinikums
Heidelberg unter contact@med.uni-heidelberg.de angefordert werden)
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