Schonende Diagnostik für Kinder

Bei der Verabschiedungsfeier: Professor Dr. Jochen Tröger (rechts) mit dem Leitenden Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Professor Dr. J. Rüdiger Siewert.
Foto: Kresin

(BSOZD.com-NEWS) Heidelberg. Nach 24 Jahren am Universitätsklinikum Heidelberg wurde Professor Dr. Jochen Tröger, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinderradiologie, in den Ruhestand verabschiedet

Am 30. September 2008 ist Professor Dr. Jochen Tröger nach 24 Jahren als Ärztlicher Direktor der Abteilung für Pädiatrische Radiologie an der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg in den Ruhestand verabschiedet worden. Er erforschte und entwickelte für Kinder schonende Untersuchungsmethoden ohne Strahlenbelastung und setzte sich für eine kinderradiologische Zusatzausbildung der Fachärzte ein. Als Prorektor für Forschung und Medizin der Universität Heidelberg brachte er 2007 die erfolgreiche Bewerbung zur Elite-Universität mit auf den Weg.

Jochen Tröger wurde 1940 in Weimar geboren, schaffte nach dem Abitur den Umzug nach West-Berlin, wo er an der Freien Universität studierte und promovierte. Er arbeitete als Medizinischer Assistent in Berlin, Kiel und Mainz. 1978 wurde er in Mainz im Fach Röntgenologie und Strahlenheilkunde mit dem Thema „Das misshandelte Kind“ habilitiert. Nach einem Studienaufenthalt am Children´s Hospital der Harvard University in Boston, USA, wurde Jochen Tröger 1983 zum Professor für Pädiatrische Radiologie an der Universität Mainz ernannt, 1984 nahm er den Ruf an das Universitätsklinikum Heidelberg an. 1999 bis 2007 amtierte er als Prorektor der Universität Heidelberg und war unter anderem für das Studium Generale und den Bereich Forschung und Struktur der medizinischen Einrichtungen verantwortlich.

Sein wissenschaftliches Interesse galt der schonenden medizinischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen, speziell durch den Einsatz diagnostischer Verfahren ohne ionisierende Strahlen, z.B. den Röntgenstrahlen. Gemeinsam mit seinem Team gelang es ihm in vielen Bereichen belastende Röntgenuntersuchungen und damit das Strahlenrisiko zu reduzieren: So entwickelte er die Diagnostik mit Ultraschall und Magnetresonanztomographie bei Kindern und Jugendlichen dahingehend weiter, dass u.a. nun auch Harnwegsinfektionen, Nierenfunktion oder Darminvaginationen auf diese Weise untersucht werden können. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Abteilung, in der jährlich ca. 12.000 Kinder und Jugendliche vorgestellt werden, zum Kompetenzzentrum für Pädiatrische Radiologie in Baden-Württemberg.

Von 1993 bis 1998 war Professor Tröger Präsident der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie in Deutschland und 2004 Präsident der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie. Seit 2006 ist er als Kurator der Klaus-Tschira-Stiftung tätig. Als Dank für Verdienste um die Erhaltung und die Verstärkung der Alternsforschung an der Universität Heidelberg wurde Professor Tröger 2007 zum ersten Ehrenmitglied des Netzwerk Alternsforschung (NAR) ernannt. Als sich der Bund aus der Finanzierung des Deutschen Zentrums für Alternsforschung (DZFA) zurückzog, war er als Rektoratsmitglied federführend an der Konzeption des neuen Netzwerkes beteiligt.

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