SCHUSTER: Gewaltexzesse in Nigeria müssen ein Ende nehmen

Berlin (pressrelations) –

SCHUSTER: Gewaltexzesse in Nigeria müssen ein Ende nehmen

Anlässlich schwerer Konflikte im Nordwesten Nigerias, wo bei gewaltsamen Übergriffen mehr als 60 Personen – darunter zwei Politiker – getötet wurden, erklärt die Afrikaexpertin und Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der FDP-Bundestagsfraktion Marina SCHUSTER:

Die Übergriffe bei denen über 60 Personen systematisch und kaltblütig ermordet und weitere 100 Personen verletzt wurden, sind erschreckend und lassen in die tiefen gesellschaftlichen Abgründe Nigerias blicken. Dass unter den Opfern auch viele Frauen und Kinder waren, lässt erkennen, dass die Angreifer vor nichts zurückschrecken.

Nigeria ist aufgefordert, die Anschläge rückhaltlos aufzuklären und unmittelbar Schutz der Bevölkerung – ob Christen, Muslime oder andere Religionsgemeinschaft – zu gewährleisten und verlorengegangenes Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen. Mittel- und langfristig gilt es, die zugrundliegenden Spannungen für den Konflikt aufzuarbeiten und die regionalen, ethnischen und religiösen Konfliktlinien aufzulösen.

Die Zahl der Opfer des überwiegend islamistischen Terrors in Nigeria wird in den vergangenen zwölf Monaten auf weit über 1000 Personen geschätzt. Gleichzeitig warne ich davor, den zugrundeliegenden Konflikt sowie die Anschläge am Wochenende auf rein religiöse Spannungen zwischen Christen und Muslimen zu reduzieren. Die religiöse und ethnische Komponente wird missbraucht, um Hass und Missgunst weiter anzufachen. Nährboden und Ursache ist dagegen ein Gefühl der wirtschaftlichen und politischen Marginalisierung.

Hintergrund:
Im Nordwesten Nigerias wurden am Wochenende bei Übergriffen von als Militärs verkleideten Fulani-Nomaden mehrere von Christen bewohnte Dörfer überfallen und geplündert.

Die nomadischen und muslimischen Fulani beklagen, dass sie durch die Birom marginalisiert werden. Die Birom sind eine ethnisch christliche Gruppe, die Landwirtschaft betreibt und zahlenmäßig den Staatsapparat dominiert.

Die beiden Politiker Dantong und Fulani sowie die Opfer der Übergriffe vom Wochenende gehören der ethnischen Gruppe der Birom an. Senator Gyang Dantong und der Parlamentsabgeordnete Gyang Fulani wohnten der Massenbeerdigung der Toten bei, die bei den Übergriffen auf die christlichen Dörfer ums Leben kamen und wurden dort selbst Opfer eines wiederholten Angriffs.

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