Schweinegrippe: Schaeubles Sonderweg schuert Impfmuedigkeit

Berlin (pressrelations) –

Schweinegrippe: Schaeubles Sonderweg schuert Impfmuedigkeit

Zur am Wochenende bekannt gewordenen Sonderbestellung von wirkverstaerkerfreien Grippeimpfstoffen durch das Bundesinnenministerium erklaert die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Carola Reimann:

Der Bundesinnenminister hat der sinnvollen Massenimpfung gegen die Schweinegrippe mit seiner Sonderbestellung eines wirkverstaerkerfreien Impfstoffes fuer Bundesbedienstete einen Baerendienst erwiesen. Auch wenn die Kritik an den Wirkverstaerkern beziehungsweise Adjuvanzien generell ueberzogen und groesstenteils unbegruendet erscheint, wird der so von Schaeuble erweckte Eindruck einer „Zwei-Klassen-Impfung“ in der Oeffentlichkeit zu Recht kritisiert.

Zu kritisieren ist aber auch, dass das Innenministerium seinen Sonderweg offenbar ueber Monate geheim hielt. In der bereits seit dem Fruehsommer zwischen Bund und Laendern gefuehrten Debatte ueber Organisation und Finanzierung der Impfung sowie in der Diskussion ueber Wirkverstaerker waere wahrlich Gelegenheit genug gewesen, die Sonderbestellung des Bundesinnenministeriums oeffentlich zu machen und zu begruenden. Jetzt – nur wenige Tage vor Beginn der Massenimpfung mit dem von den Laendern bestellten wirkstoffverstaerkten Impfstoff – wirkt die ploetzlich bekannt gewordene Bestellung Schaeubles kontraproduktiv und fuehrt zu zusaetzlicher Verunsicherung.

Im Verbund mit der zuletzt bekannt gewordenen Sonderbestellung der Bundeswehr belegt Schaeubles Sonderweg ein weiteres Mal, wie durch politische Ungeschicklichkeiten und mangelndes Finderspitzengefuehl die Impfmuedigkeit in Deutschland noch weiter verstaerkt wird. Eine sinnvolle Impfstrategie braucht einheitliches und abgestimmtes Vorgehen.

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