(ddp direct) Die Zahl der Bundesbürger, die eine Impfung gegen die in Deutschland grassierende Schweinegrippe ausschließen, hat Ende November 2009 ein neues Rekordniveau erreicht. Seit Beginn der Messungen im Oktober 2009 war der Anteil der Impfverweigerer zunächst von über 60 auf bis zu 52 Prozent der Befragten geschrumpft. Inzwischen lehnen jedoch knapp zwei Drittel der befragten Bundesbürger die Vorsorgemaßnahme ab.
Dies zeigt die tägliche Befragung „YouGov 12nach12“ des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov. 1000 Bundesbürger ab 16 Jahren werden täglich unter anderem zum Thema Schweinegrippe im YouGov Panel Deutschland befragt.
Demnach lehnten am 18. November 2009 insgesamt 65 Prozent der befragten Bundesbürger die Schweinegrippe-Impfung kategorisch ab. Die kritische Medienberichterstattung über die nationale Impfkampagne, die Diskussion um die Vergabe unterschiedlicher Seren und zuletzt das Bekanntwerden erster Todesfälle scheinen die zwischenzeitlich gestiegene Bereitschaft, sich impfen zu lassen, massiv zu beeinflussen. Denn lediglich acht Prozent der Befragten planen aktuell, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Damit hat sich die Zahl der Impfbereiten innerhalb von etwa zwei Wochen mehr als halbiert. Am 03. November 2009 lag deren Anteil noch bei 17 Prozent der Befragten.
Die Impfung bereits vorgenommen haben sieben Prozent der befragten Bundesbürger. Damit nähert sich der Anteil derjenigen, die sich impfen lassen wollen, kontinuierlich demjenigen der bereits Geimpften. Es bleibt abzuwarten, ob sich die beiden Kurven in den kommenden Tagen erstmals kreuzen und der Anteil der Impfbereiten unter den der bereits Geimpften fällt.
Markus Schöne, verantwortlich für die Healthcare-Forschung der YouGovPsychonomics AG, kommentiert: „Neben den anhaltend uneinheitlichen Experten- und Medienbotschaften scheint der derzeitige Versorgungsengpass mit Impfstoffen emotional eine Abwertung der Impfung psychologisch zu begünstigen. Indem man die Impfung als entbehrlich auffasst oder gar ablehnt, erspart man sich Verängstigung und Ohnmachtsgefühle darüber, dass man sie womöglich gar nicht bekommen kann.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.12nach12.de oder unter www.yougov.com.
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