Schwesig: Zu kurz gesprungen, Frau Schröder!
Zu den Äußerungen der Bundesfrauenministerin Schröder im Vorfeld des Internationalen Frauentages am 8. März erklärt die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende und Ministerin für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig:
Frauen in Deutschland sind heute hervorragend ausgebildet und nehmen in allen gesellschaftlichen Bereichen wichtige Funktionen ein. Und doch ist für sie Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ nicht verwirklicht. Sie verdienen ein Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen. Selbst bei gleicher Ausbildung, gleichem Alter und gleichem Beruf sind es immer noch 12 Prozent. Es muss endlich Schluss sein mit dieser Lohndiskriminierung!
Doch Frau Schröder liegt falsch, wenn sie meint, dass sie mit ihren blassen Appellen an die Wirtschaft irgendetwas erreichen würde. Lippenbekenntnisse und freiwillige Vereinbarungen haben in den vergangenen Jahren zu nichts geführt. Die SPD fordert deshalb verbindliche gesetzliche Regelungen. Wir brauchen Gesetze, auf die sich Frauen berufen können, wenn sie von Lohndiskriminierung betroffen sind. Statt warmer Worte erwarten Frauen konkretes Handeln von der zuständigen Bundesministerin. Dazu gehört auch, dass sie sich für einen flächendeckenden Mindestlohn einsetzt, damit Frauen und Männer, die hart arbeiten, von ihrer Arbeit auch leben können.
Auch braucht Deutschland mehr Frauen in Führungspositionen. Zehn Prozent Frauenanteil in den Aufsichtsräten der deutschen DAX-Unternehmen ist ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Unternehmen immer noch nicht kapiert haben, welch hohes Potenzial in dieser Frauengeneration liegt. Deshalb fordert die SPD eine Quote für Frauen in Aufsichtsräten von mindestens 40 Prozent. Eine solche Quote ist nicht „ultima ratio“, wie Frau Schröder einräumt, sondern absolut notwendig, um eine zeitgemäße Entwicklung in den Unternehmensstrukturen zu erreichen.
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