Seit Dienstag ruft die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) zu Warnstreiks auf. Sie sollen die Forderung nach einem einheitlichen Tarifvertrag für alle LokführerInnen im Fern-, Nah- und Güterverkehr durchsetzen. Es wird ein Mindesteinkommen auf dem Niveau der Deutschen Bahn AG gefordert, was den unhaltbaren Zustand von Dumpinglöhnen beenden würde.
Bei Privatbahnen liegt das Einkommensniveau durchschnittlich fast 30 Prozent niedriger. Zudem fordert die GDL einen „Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag“, der eine Erhöhung der Bezüge um fünf Prozent gegenüber dem DB-Vertrag, eine Weiterbeschäftigung zu gleichen Konditionen bei einem Betreiberwechsel, eine einheitliche Referenzarbeitszeit von 38 Stunden sowie Mindestqualifizierungsnormen und Schutz bei Fahrdienstuntauglichkeit sicherstellt.
Zu dem Arbeitskampf der GDL erklärt Thies Gleiss, stellvertretender Landessprecher der LINKEN-NRW:
„Die Forderungen der GDL sind völlig berechtigt und alles andere als überzogen. Ein Geschäftsmodell, das Niedriglöhne als Voraussetzung eines rentablen privaten Bahnbetriebs einplant, geht im Verkehrswesen buchstäblich über Leichen. 355 Mal haben Lokführer in 2009 rote Haltesignale übersehen. LokführerInnen bei den privaten Bahnunternehmen dreimal so viel wie bei der DB. Die LINKE-NRW unterstützt die Forderungen der GDL. Sie leistet einen wertvollen Beitrag für ein Verkehrswesen der Zukunft mit öffentlichen Bahnen, einem dichten Netz- und Taktsystem, preiswerten und transparenten Fahrpreissystem und sicheren und humanen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Mit privaten Bahnbetrieben wird dies nicht zu haben sein. Besonders begrüßen würden wir, wenn GdL und EVG endlich ihre Tarifforderungen zu einem gemeinsamen Arbeitskampf verbinden würden, statt sichzu spalten und damit ihren Kampf zu schwächen.“
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