Sozialer Ausgrenzung im Bildungssystem endlich wirksam begegnen
„Es reicht nicht, immer und immer wieder den Bildungsstand zu messen. Der sich beständig wiederholenden Diagnose muss endlich die entsprechende Therapie folgen“, kommentiert Rosemarie Hein, Sprecherin für allgemeine Bildung der Fraktion DIE LINKE, die Vergleichsstudie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsstand in den 16 Bundesländern. Hein weiter:
„Die Studie belegt, dass die soziale Herkunft nach wie vor ausschlaggebend für den Bildungserfolg ist. Es darf nicht hingenommen werden, dass Kinder mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem dauerhaft abgehängt werden und in Bayern bei gleicher Kompetenz Kinder aus Akademikerfamilien mehr als sechsmal bessere Chancen auf ein Abitur haben als andere. Wenn die Länder mit dem höchsten Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund deutlich schlechtere Bildungsergebnisse aufweisen und in den Ländern mit den besten Ergebnissen die Chancen auf einen Besuch des Gymnasiums für Kinder mit sozialer Benachteiligung am niedrigsten ist, dann sagt das alles über die soziale Schieflage im deutschen Bildungssystem aus.
Kurz gesagt: Das gegliederte Schulsystem taugt nichts. Es hängt die Schwächeren ab und bringt den Stärkeren kaum Vorteile. DIE LINKE befürwortet daher das Modell der Gemeinschaftsschule. Es gibt keinen Grund, sich auf scheinbaren Lorbeeren der Vorzeigekompetenzwerte der Südländer gegenüber den Nordländern auszuruhen. Vielmehr müssen die tieferen Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse ernst genommen und endlich bundesweit Bedingungen geschaffen werden, die allen Kindern, gleich welcher Herkunft, die gleichen Bildungschancen ermöglichen. Die Leistungsfähigkeit des Bildungswesens sollte in allen Ländern gleich sein.“
F.d.R. Susanne Müller
Pressesprecher
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