Spendenorganisationen: Nicht unter Druck setzen lassen
Spendenorganisationen, die auf der Straße um Fördermitgliedschaften oder Dauerspender werben, arbeiten häufig mit externen Vermittlern zusammen, die bis zu einem Jahresbeitrag des Spenders an Provision bekommen und in vielen Fällen erfolgsabhängig bezahlt werden. Das gilt sowohl für Amnesty International und den Malteser Hilfsdienst als auch für den Bund für Umwelt und Naturschutz oder Greenpeace. Passanten sollten sich nicht unter Druck setzten lassen und besonders skeptisch sein, wenn stark Mitleid erregende Werbung eingesetzt wird. Darauf weist die Stiftung Warentest in der Dezember-Ausgabe ihrer Zeitschrift test hin, für die sie das Vorgehen von 10 Spendenorganisationen bei Straßenwerbung untersucht hat.
Die Straßenwerber der Stichprobe in Berlin, Hamburg und München sprachen die Testpersonen durchweg höflich an, erläuterten die Aktionen und Ziele „ihrer“ Organisationen. Negativ fielen die Mitarbeiter von Aktion Tier ? Menschen für Tiere e.V. und von MenschUmweltTier e.V. auf. Sie zeigten stark Mitleid erregende Fotos oder erzählten ihre leidvolle Lebensgeschichte. Im Jahr 2008 gingen laut Jahresabschluss bei Aktion Tier ? Menschen für Tiere 70 Prozent der Ausgaben in die Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Verwaltung. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) kann eine Spende an diese beiden Organisationen nicht empfehlen. Das DZI gibt Informationen über einzelne Spendenorganisationen und zeichnet darüber hinaus empfehlenswerte Organisationen mit dem Spendensiegel aus. Dafür prüft das DZI die Art der Werbung, Aufsichtsstrukturen und die sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Mittel.
Die Stiftung rät, nicht impulsiv zu spenden und auf sein Bauchgefühl zu hören. Wer Zweifel an der Seriosität einer Spendenorganisation hat, sollte sich zu keiner Unterschrift drängen lassen.
Der ausführliche Report Spendenorganisationen ist in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test und online unter www.test.de/spendenorganisationenveröffentlicht.
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