BSOZD.com-News Hamburg. (pressrelations) – Sendetermin: Mittwoch, 7. Oktober, 23.35 Uhr, NDR Fernsehen – Er hat beim WM-Finale 1966 in London ein Stück Fußball-Geschichte geschrieben: Sekunden vor Spielende erzielt der Kölner Fußball-Nationalspieler Wolfgang Weber das Ausgleichstor zum 2:2 gegen England. Folge: Verlängerung und das legendäre „Wembley-Tor“, an dem Weber ebenso wesentlichen Anteil hat. Denn nach dem Lattenschuss von Geoff Hurst köpft der Kölner den von der Linie zurückspringenden Ball übers Tor ins Aus. „Ich hätte den Ball ins Feld zurück köpfen sollen“, meint Weber. „Wenn das Spiel weitergegangen wäre, hätte Schiedsrichter Dienst sich bestimmt nicht getraut abzupfeifen, seinen Linienrichter Bachramow zu befragen und danach die folgenschwere Fehlentscheidung zu treffen“.
Im „Sportclub Stars“ am Mittwoch, 7. Oktober, um 23.35 Uhr erzählt Weber auch über eines seiner denkwürdigsten Spiele für den 1. FC Köln. Am 24. März 1965 bricht sich der Defensivspezialist im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool nach einer halben Stunde bei einem Zusammenprall das Wadenbein und spielt dennoch bis zum Spielende inklusive Verlängerung weiter, weil ein Auswechseln damals noch nicht möglich ist.
Reporter Wolfgang Biereichel trifft den besten deutschen Vorstopper der 60er-Jahre, der in seiner Glanzzeit zu den besten Abwehrspielern der Welt zählte, in Köln-Porz. „Ich bin meiner Heimat bis heute treu geblieben“, erzählt Weber nicht ohne Stolz. Allerdings muss er ebenso wie sein Weggefährte Wolfgang Overath ein Jahr Sperre hinnehmen, als er 1962 zum 1. FC Köln wechselt. „Da hatten wir sogar noch Glück“, verrät Weber, „dass die Sperre nicht noch länger dauerte!“ Ursprünglich ist gemäß den damaligen Bestimmungen sogar eine zweijährige Sperre vorgesehen, doch Bundestrainer Sepp Herberger persönlich setzt sich für die beiden jungen Kölner ein und bewirkt die Reduzierung. Ein Jahr später wird Weber mit dem 1. FC Köln erster Deutscher Meister der neu gegründeten Fußball-Bundesliga.
Eine Herzmuskel-Entzündung setzt der von vielen Verletzungen geprägten Karriere Webers 1977 ein jähes Ende. Da ist er gerade 32 Jahre alt. Einziger Trost: Als Co-Trainer unter Hennes Weisweiler erlebt Weber in der Spielzeit 1977/78 das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Denn der 1. FC Köln gewinnt das Double, wird Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Von diesem Erfolg ist Werders Manager Rudi Assauer so beeindruckt, dass er Weber in der anschließenden Saison im Alter von 33 Jahren als damals jüngsten Bundesliga-Chefcoach nach Bremen holt. Bremen aber bleibt Webers einzige Trainer-Station. Nach eineinhalb Jahren, im Januar 1980, wird er von Trainer Langner abgelöst. „Das war für mich eine bittere Lehre“, erinnert sich Weber. Vier Monate später steigt Werder ab.
Heute unterstützt Weber die Nachwuchsarbeit „seines“ FC und fördert als Botschafter schon seit Jahren die „Special Olympics“ geistig behinderter Sportler. Seine Popularität hat nicht gelitten: Das Tor zum 2:2 im Finale von Wembley 1966 ist den Menschen noch immer in lebhafter Erinnerung ? nicht nur in Köln.
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