Studentinnen erwarten Benachteiligungen im Job
Was verstehen Studierende unter dem Begriff „Karriere“? Glauben sie, dass Karriere und Familie heute miteinander vereinbar sind? Wie denken sie über die Frauenquote? Welchen Führungsstil halten sie für den besten? Diese und viele weitere Fragen stellte die die AoN – AGENTUR ohne NAMEN GmbH, Veranstalter der women&work, Deutschlands größtem Messe-Kongress für Frauen, gemeinsam mit der Studentenorganisation MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V. Studierenden aller Fachrichtungen. Unterstützt wurde die nationale Umfrage von den größten studentischen Initiativen wie AIESEC, Market Team, BDSU und btS. Die gewonnenen Ergebnisse ermöglichen Einblicke in die Denkweise der Führungskräfte von morgen und werden ausführlich im Rahmen der “Female Recruiting Conference” am 4. Mai in Bonn der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Mehrheit der Studierenden betrachtet Karriere als einen „stetigen Weg zu persönlichem Wachstum, Selbstverwirklichung und Befriedigung“. Zwar möchten 66 Prozent der Frauen und 77 Prozent der Männer eine Führungsfunktion einnehmen, doch sind ihre Einstellungen bzgl. der eigenen Karriere- und Führungsambitionen sehr unterschiedlich.
Studentinnen erwarten Benachteiligungen im Job
Jede zweite Studentin glaubt, dass sie trotz gleicher Qualifikationen keine gleichwertigen Karrierechancen haben wird, da Erziehungszeit und Babypause auch in Zukunft Karrierekiller sein werden. Auch das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie beurteilen Frauen kritischer als Männer, die einen größeren Optimismus an den Tag legen, und zu 74% Prozent der Meinung sind, Beruf und Familie später vereinbaren zu können.
Klar ist, das Thema Vereinbarkeit ist bei den Führungskräften von morgen kein reines Frauenthema mehr. „Aufgrund der Ergebnisse wird deutlich, dass eine Generation heranwächst, die bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Familie Forderungen an die Unternehmen stellen wird”, so Melanie Vogel, Geschäftsführerin der AoN und Initiatorin der Umfrage. „Die Studierenden möchten nicht vor die Entscheidung „Kind oder Karriere“ gestellt werden und sie lehnen es ab, aufgrund veralteter Rollenbilder bewertet zu werden. Sie erwarten eine faire Leistungsbeurteilung vom zukünftigen Arbeitgeber.”
Weiche Faktoren sind bei der Arbeitgeberwahl der Renner
Auf die Frage nach den Wünschen und Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber, sind sich Männer und Frauen einig: Ein gutes Betriebsklima, Weiterbildungsangebote und die Sicherheit am Arbeitsplatz sind bedeutendere Kriterien als Image, Gehalt und Standort des Unternehmens. Mehr als die Hälfte aller Befragten wünschen sich ein durchmischtes Mentoringprogramm und 75 Prozent der Frauen beziehungsweise 65 Prozent der Männer halten gemischte Arbeitsteams für besonders effizient, lehnen aber eine gesetzliche Frauenquote mehrheitlich ab.
Bundesweite Befragung
Der Student Survey “Karriere, Familie & Co.” wurde bundesweit unter 1.190 Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen (61 Prozent Frauen und 39 Prozent Männer) durchgeführt. Ziel der Befragung war es, mehr über die Denkweise der Studierenden zu den Themen Karriere-/Familienplanung, Rollenmuster und Chancengleichheit zu erfahren.
„Es ist an der Zeit, diese Debatte nicht allein der Politik zu überlassen, sondern sich generationsübergreifend mit den Inhalten auseinanderzusetzen,” sagt Barbara Kolocek, Projektleiterin der Studie. “Die Zukunftsgestaltung unseres Landes wird erheblich von den Einstellungen zukünftiger Nachwuchskräfte geprägt. Es ist wichtig, ihre Wünsche und Einstellungen ernst zu nehmen und darauf zu reagieren.”
Female Recruiting Conference am 4. Mai in Bonn
Die Studienergebnisse werden ausführlich am 4. Mai 2012 von 17:15 – 18:45 Uhr im Rahmen der “Female Recruiting Conference” präsentiert. Am Vortag zur women&work, Deutschlands größtem Messe-Kongress für Frauen, haben Recruiting-Verantwortliche, HR-Manager und Unternehmenslenker die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und Inspirationen und neue Denkanstöße zu bekommen, wie Frauen rekrutiert, an das Unternehmen gebunden und für Führungsaufgaben motiviert werden können. Unter dem Motto „Frauen aus der (Personal)Reserve locken“ präsentieren verschiedene Referenten spannende Ideen, neue Einsichten und pragmatische Denkansätze, wie ein gendergerechteres Personal- und Talentmanagement schon mit einfachen Mitteln umgesetzt werden kann.
Pressevertreter können sich zu der Veranstaltung kostenfrei akkreditieren unter www.female-recruiting-conference.com