(pressebox) Basel, 16.03.2011 – SBB Cargo International, das grenzüberschreitend tätige Tochterunternehmen der Schweizer Güterbahn SBB Cargo und des Kombi-Transporteurs Hupac, begrüßt den Abschluss eines Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrags (BuRa-LfTV) zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und mehreren Schienengüterverkehrsunternehmen. Mit diesem Flächentarifvertrag ist ein vernünftiger Kompromiss erzielt worden, der jetzt in einem Haustarifvertrag noch konkretisiert werden muss.
Die Vereinbarung zwischen assoft GmbH Unternehmensbereich railmen, MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH sowie SBB Cargo Deutschland GmbH mit der GDL regelt in einem deutschlandweit gültigen Flächentarifvertrag das Lohngefüge, Arbeitszeiten und Zuschläge, den Mindesturlaub sowie Qualifikationsstandards und die Betreuung der Lokführer nach traumatischen Ereignissen.
„Die Verhandlungen waren zwar lang und intensiv, fanden aber auch in einer konstruktiven Atmosphäre statt“, sagt Matthias Birnbaum, Geschäftsführer der SBB Cargo Deutschland GmbH und Verhandlungsführer des Unternehmens bei den Tarifgesprächen. Er begrüße deshalb das Ergebnis als „vernünftigen Kompromiss, bei dem beide Seiten Zugeständnisse machten mussten“. Allerdings habe die SBB Cargo Deutschland GmbH, die in Deutschland rund 80 eigene Lokführer beschäftigt, seinen Mitarbeitern auch bisher schon hohe Löhne und Zuschläge bezahlt.
Auch die neuen Regelungen im Bereich der Berufszugangsvoraussetzungen und der Weiterbildung sind bei der SBB Cargo Deutschland GmbH Standard, wie etwa die Weiterbildung des Personals an einem Lok-Simulator. „Uns kommt kein schlecht ausgebildeter Lokführer in eine 4-Millionen-Lok, wir wollen Profis“, unterstreicht Michail Stahlhut, CEO von SBB Cargo International. Der Aufbau des zum 1. Januar 2011 neu formierten Eisenbahnverkehrsunternehmens, das sich auf das Fahren von Ganzzügen und Zügen des Kombinierten Verkehrs auf der europäischen Nord-Süd Achse zwischen Deutschland und Italien fokussiert, sei zeit- und kostenaufwändig. Auch von daher werde die heute erzielte Einigung mit der GDL auf einen Flächentarifvertrag begrüßt, „was sicher auch im Sinne unserer Kunden ist“.
Die Vereinbarung bildet die Basis für einen Haustarifvertrag, in dem in den nächsten Wochen die Festlegungen im BuRa-LfTV jeweils konkret ausgestaltet werden. Etwa die Regelungen für einen zusätzlichen Freizeitausgleich der aus der häufigen Nachtarbeit entstehenden Belastungen. Oder die nun neu vereinbarte Fahrentschädigung, wenn die Lokführer in ihrer Schichtzeit mit dem Zug unterwegs sind und dadurch zusätzliche Aufwendungen haben.
„Die Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter zu gleichen Konditionen bei einem Betreiberwechsel, die im Personennahverkehr noch einen großen Konfliktpunkt darstellt, spielt bei uns im Güterverkehr keine Rolle“, begründet Matthias Birnbaum die Einigung mit der GDL. Er hofft, dass mit den Ergebnissen des Abschlusses die Attraktivität des Lokführerberufs insgesamt gesteigert werden kann. Denn nach Expertenschätzung fehlen alleine im Eisenbahngüterverkehr in Deutschland „mehrere hundert“ qualifizierte Fachkräfte.
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