Therapie des Aorten Aneurysmas mit Stentgraft

EVAR bei Patienten mit Aorten Aneurysma – Siegener E-NSIDE-Prothese individuell anpassbar

Junge Patienten erholen sich von einem offen chirurgischen Eingriff an der Aorta verhältnismäßig rasch. Weil der durchschnittliche Gefäßpatient aber in der Regel in fortgeschrittenem Alter ist und diverse Vorerkrankungen hat, hat sich die minimal-invasive Technik der endovaskulären Aortenreparatur (EVAR) bei dieser Patientengruppe etabliert. Nun ist die menschliche Aorta aber ein komplexes und sehr individuelles Gefäß. Das macht die EVAR bei einem Aorten Aneurysma manchmal schwierig: Bei bis zu 55 Prozent der Patienten passen die konventionellen, handelsüblichen Gefäßprothesen nicht.

Aorten Aneurysma: Offen chirurgisch? Fenestrierte Stentgraft-Prothese? Gebranchte Prothese?

Aufgrund der deutlich geringeren Invasivität weist die EVAR eine geringere perioperative Letalität auf als die offen chirurgische Technik. Für eine EVAR gibt es fenestrierte Prothesen, die sich in die Aorta einsetzen lassen und Öffnungen für die Abgänge der viszeralen Gefäße haben. Die gebranchten Prothesen enthalten bereits kleine Manschetten, die zu den Seitästen der Aorta führen. Eine nicht richtig passende Prothese kann dazu führen, dass wichtige Äste der Aorta überstentet werden und damit nicht richtig durchblutet. Die Folgen sind spinale Ischämien, Verletzung der Nierengefäße oder Minderdurchblutung des Darms und der Leber. All das kann zu schwerer Morbidität und Organschädigung führen.

E-NSIDE-Prothese verhilft zu individueller Behandlung bei Aorten Aneurysma

Vor einer Aneurysma-OP steht eine aufwendige CT-angiographische Untersuchung der Aorta, um ihre individuelle Anatomie darzustellen. Bei wem der Standard-Stent aber nicht passt, der musste bisher teils mehrere Wochen lang auf die Herstellung eines individuell passenden Stents warten und in diesen Wochen mit einem hohen Rupturrisiko leben. Das Team um den Siegener Gefäßchirurgen und Chefarzt im Aortenzentrum des Jung-Stilling-Klinikums Dr. med. Ahmed Koshty hat einen Spezialstent entwickelt, der 2021 den „German Innovation Award“ erhalten hat: die E-NSIDE-Prothese. Diese Prothese ist universell einsetzbar und erspart damit vielen Patienten die Wartezeit auf eine individuell angepasste Prothese.

Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.

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Diakonie in Südwestfalen gGmbH
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