Sparen für Kinder – vom Sparschwein zur Finanzplanung
Quelle: ERGO Group
Am 30. Oktober ist Weltspartag. Noch immer gehen an diesem Tag die Kinder mit ihrem Sparschwein zur Bank – aber es lohnt sich nicht mehr. Denn das Sparbuch hat als rentable Anlage ausgedient. Wer heute seinen Sprösslingen das Sparen beibringen und für sie ein Finanzpolster schaffen möchte, muss anders vorgehen. Erol Cen, Investment-Experte von ERGO, schlägt ein Drei-Töpfe-Modell vor.
Was in der Finanzplanung der Wirtschaft gilt, ist auch für Kinder richtig: Das Geld auf verschiedene Töpfe verteilen, kurz-, mittel- und langfristig orientiert. Mit Unterstützung ihrer Eltern können Kinder lernen, regelmäßige Zahlungen oder einmalige Geldgeschenke entsprechend aufzuteilen. So kaufen sie zum Beispiel das neueste Gadget, sparen auf das coole Skateboard und lassen die Eltern das Kommunionsgeld für die spätere Ausbildung zurücklegen. Letzteres finden Kinder vermutlich erstmal langweilig und doof. Aber später, wenn das Geld ein Jahr im Ausland ermöglicht, erschließt sich auch ihnen der Reiz.
Kinderkonto fürs Taschengeld
Die bunte Konsumwelt bietet online wie offline ungezählte Möglichkeiten, das Taschengeld wieder loszuwerden. Ob es das bunte Heft im Supermarkt ist, die angesagten Turnschuhe im Online-Shop oder das neueste Game, das alle, aber auch wirklich alle anderen aus der Klasse schon haben. Bei all den Verlockungen ist es gut, schon früh den Umgang mit Geld zu lernen. „So können Kinder beispielsweise mit einem Kinderkonto, auch Jugendgirokonto genannt, ihr Taschengeld verwalten“, sagt der ERGO Experte. Das Besondere bei diesem Konto ist, dass Eltern seine Funktionen einschränken können: Zum Beispiel bis zu einem gewissen Alter Überweisungen verbieten oder festlegen, dass Kinder nur mit ihrer Zustimmung Geld überweisen dürfen. Weiterhin ist bei vielen Banken erst ab einem gewissen Alter Online- oder Mobile-Banking möglich. Welche Möglichkeiten Eltern haben, das Konto einzuschränken, hängt von der jeweiligen Bank ab. Generell gilt aber: Über die Stränge schlagen und das Konto überziehen kann der Nachwuchs nicht. „Kinderkonten führen Banken immer als Guthabenkonten. Das heißt: Die Kinder können nur das ausgeben, was vorhanden ist“, beruhigt Cen.
Tagesgeldkonto – flexible Anlage mit kleinen Zinsen
Geldgeschenke, wie sie Kinder oft zu Weihnachten, zum Geburtstag oder zur Kommunion beziehungsweise Konfirmation bekommen, sind zunächst auf einem Tagesgeldkonto gut aufgehoben. Eltern können es für ihre Kinder bereits zur Geburt eröffnen. Tagesgeldkonten erzielen aktuell wenigstens minimal höhere Zinsen als ein Sparbuch. Das Geld steht täglich zur Verfügung. Zudem sind die jungen Sparer nicht an eine Mindestvertragslaufzeit oder Kündigungsfrist gebunden. „Als mittelfristige Sparanlage ist es optimal und bietet einen finanziellen Puffer, falls mal eine größere Anschaffung ansteht, zum Beispiel ein neues Mountainbike oder ein Smartphone“, so der Experte von ERGO. Mit Zustimmung der Eltern können die Kinder den entsprechenden Betrag abheben. Hat sich eine größere Summe auf dem Tagesgeldkonto angesammelt, rät der Investment-Experte von ERGO, einen Teil des Ersparten auf eine langfristige und renditestärkere Anlage umzuschichten.
Mit Fondssparplan langfristig ein Finanzpolster anlegen
Denn hohe Ausgaben, zum Beispiel für das erste eigene Auto oder für ein Auslandssemester, lassen sich leichter stemmen, wenn Eltern bereits frühzeitig Geld für ihren Nachwuchs gewinnorientiert anlegen. Dafür kommt etwa ein Fondssparplan in Frage. Eine solche Anlage hat den Vorteil, dass die Eltern zwar am Kapitalmarkt investieren, sich aber nicht selbst mit Aktien beschäftigen müssen. Eltern können den Fondsparplan gleich nach der Geburt ihres Kindes einrichten und monatlich einen festgelegten Beitrag einzahlen. Wichtig zu wissen: Bei den meisten Sparplänen gilt eine Mindesteinzahlung von 50 Euro pro Monat. Sofern es das Haushaltsbudget der Familie zulässt, empfiehlt Cen, das Kindergeld in den Fondssparplan fließen zu lassen. „Die Laufzeit der Anlage sowie die Risikobereitschaft legen die Eltern vorab mit ihrem Finanzberater fest, der einen passenden Fonds empfehlen wird. Die Verwaltung des Geldes übernehmen erfahrene Fondsmanager, die die Fonds laufend an die aktuelle Marktlage anpassen“, erklärt der Investment-Experte von ERGO. Bei der Auswahl des Fonds sollten Eltern auch auf die Flexibilität achten. Gute Produkte lassen sich jederzeit an die aktuelle Lebenssituation anpassen. „Das heißt konkret: Eltern können die Einzahlung erhöhen oder reduzieren, aber auch in einen defensiveren oder risikoorientierteren Fonds wechseln. Ebenso sollten größere Einmalzahlungen möglich sein“, so Cen. Im Laufe der Jahre wächst so ein Finanzpolster, das den jungen Erwachsenen den Start in die Unabhängigkeit erleichtert.
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