Beim 5. Mittelstandsforum der Hochschule Neu-Ulm warnen Firmenchefs vor Patentlösungen
Unternehmer stemmen sich erfolgreich gegen die Krise
Beim 5. Mittelstandsforum der Hochschule Neu-Ulm warnen Firmenchefs vor Patentlösungen
Neu-Ulm (jm).
Die Weltwirtschaft wird durch die anhaltende Finanzkrise kräftig durchgeschüttelt und viele Unternehmen stehen am Rande des Ruins. Doch es gibt mittelständische Firmen, die sich erfolgreich gegen die Wirtschaftskrise stemmen: Beim 5. Mittelstandsforum der Hochschule Neu-Ulm (HNU) erklärten führende Unternehmer aus der Region den rund 300 interessierten Zuhörern, wie sie die Zukunft meistern wollen. Allzu rosig sind die Zukunftsaussichten derzeit offenbar nicht: Die Experten rechnen fest damit, dass die Auswirkungen der Krise noch längst nicht ausgestanden sind.
Im proppenvollen Foyer der Neu-Ulmer Hochschule mussten sogar noch zusätzlich Stühle geholt werden, um Platz für die vielen Zuhörer zu schaffen: Über so einen großen Publikumserfolg bei der 5. Auflage des HNU-Mittelstandsforum freute sich auch HNU-Vizepräsident Professor Dr. Albert A. Müller, der in Vertretung von Präsidentin Dr. Uta M. Feser die Gäste begrüßte. „Wie geht es weiter? Gibt es Wege aus der Krise?“, wollte nicht nur Müller von den vier Referenten auf dem Podium wissen, die in ihren Unternehmen Tag für Tag gegen die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise ankämpfen müssen.
Dass es dafür kein Patentrezept geben kann, weiß auch Alexander Tietje, der sich in weit über die Region hinaus zunächst einen hervorragenden Ruf als Sanierer der angeschlagenen Kögel Fahrzeugwerke in Burtenbach (Kreis Günzburg) und Ulm gemacht und den Hersteller von Lkw-Aufliegern erfolgreich aus der ersten Insolvenz geführt hatte. Als „Turn Arounder des Jahres 2007“ wurde Tietje gefeiert, weil er den Umschwung bei Kögel gemeistert hatte – und musste ein Jahr später zusehen, wie die Kögel-Werke erneut in die Insolvenz schlitterten. Die Wirtschaftskrise hatte die Branche um rund 90 Prozent einbrechen lassen – und Kögel war nicht mehr zu retten, auch wenn die Produktivität gestimmt habe, so Tietje. Immerhin gibt es für die Beschäftigten einen Hoffnungsschimmer, nachdem sich ein Käufer gefunden hat. „In der Krise sparen oder Neues wagen? Beides ist wichtig, jedoch zum richtigen Zeitpunkt“, warnt der Manager. Er hat seine Erfahrungen gebündelt, sich selbständig gemacht und berät jetzt seinerseits Unternehmen, die unter der Wirtschaftskrise leiden. Der Name seiner Beratung: Die Turn-Arounder.
Dass Unternehmen gerade in schwierigen Zeiten keine übereilten Risiken eingehen sollten, weiß auch Dr. H. Werner Utz, der den Ulmer Baustoff-Zulieferer und Bodenkleber-Hersteller Uzin Utz AG mit ruhiger Hand und Weitblick durch die Krise führt. Utz warnte eindringlich vor vermeintlichen Patentlösungen und rät dazu, sich auf die Kernkompetenzen und Stärken im Unternehmen zu besinnen. „Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind unser Kapital“, setzt Utz auf hohe Identifikation im Betrieb und eine entsprechende Wirkung nach außen. Dies sei eine der wirksamsten Marketing-Möglichkeiten für Unternehmen – die zudem kein zusätzliches Werbe-Budget benötige.
Die Rolle der Medien in Krisenzeiten beleuchtete Dr. Bernhard Hock vom Ulmer Regionalsender Radio 7 und nahm seine Medienkollegen gegen den pauschalen Vorwurf in Schutz, durch die Negativ-Berichterstattung über die Krise die schlechte Stimmung in der Wirtschaft und der Bevölkerung nur noch zu verstärken. Es sei aber zunehmend schwierig, komplizierte Sachverhalte entsprechend kurz und prägnant an die Radio 7-Hörer zu vermitteln: „Das liegt vielleicht auch an der Qualität mancher Mediennutzer“, sagte Hock.
Professor Dr. Bernard H. Wagemann von der Hochschule Neu-Ulm begleitet im „Kompetenzzentrum Unternehmensführung“ Firmen in der Region. Sein Rat: Die Krise auch als mittelfristige Chance zu verstehen und sich nach neuen Märkten umzusehen. Hierzu zählen neben einheimischen Märkten mit Wachstumspotenzial auch die riesigen Märkte der Schwellenländer. Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) brauchen einfache Produkte, aber dauerhaft in riesigen Mengen.
Einig waren sich die Referenten und die zahlreichen anwesenden Vertreter aus der regionalen Wirtschaft auch beim anschließenden Stehempfang: Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise sind noch lange nicht überstanden und es wird wohl noch einige Jahre dauern, ehe sich die Wirtschaft davon wieder erholt haben wird. Aber die Anwesenden teilten die Einschätzung, dass mit Kreativität und Entschlossenheit auch Chancen der dieser Umbruchzeiten für den deutschen Mittelstand erfolgreich genutzt werden können.
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Die Hochschule Neu-Ulm ist eine international vernetzte Business School. Sie bereitet in Bachelor- und Master-Studiengängen praxisnah auf Management-Tätigkeiten vor. Die HNU pflegt enge Beziehungen zu regionalen und nationalen Unternehmen und legt Wert auf internationalen Austausch sowie auf die Vermittlung kultureller und sozialer Kompetenzen. Auf dem Campus mit neuem Gebäude und modernster medientechnischer Ausstattung herrscht eine familiäre Atmosphäre.
Für die erfolgreiche Förderung der internationalen Mobilität erhielt die HNU vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) das Europäische Qualitätssiegel „E-Quality 2007“. Zentrales Anliegen der HNU ist die Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Familie. Im August 2008 wurde der Hochschule das Zertifikat zum Audit familiengerechte Hochschule durch die berufundfamilie gGmbH erteilt.
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