Wenn man Schutzgas benötigt, braucht man ein Gasgemisch oder Gas, um vor allem Sauerstoff während eines Prozesses zu verdrängen. So wird das Schutzgas neben der Schweißtechnik auch bei der Härtetechnik, der Elektrotechnik und sogar in der Lebensmittelindustrie benötigt.
Schutzgas kommt beim Schweißen zum Einsatz, damit die Oxidation der Materialien verhindert werden kann. So gibt es beispielsweise „Tycon 18“ als Schutzgas, das aus 18 % Kohlenstoffdioxid und 82 % Argon besteht. Weil die Komponenten der Gemische nicht mehr nur aus CO2 und Argon bestehen müssen, sondern auch Stickstoff, Wasserstoff, Helium und Sauerstoff verwendet werden können, ist das Potpourri der standardisierten Gasgemische mittlerweile sehr üppig. Dabei beinhaltet die EU-Norm (DIN) Schutzgase zum Schweißen mit Lichtbogen und Schneiden eine Klassifizierung der Schutzgase.
Unter Schutzgas werden herkömmlicherweise alle Metalle geschweißt. CO2 oder Argon sind Beispiele für Schutzgase. Während des Schweißens wird die Schweißstelle von den Schutzgasen umgeben, damit dort kein Sauerstoff hingelangenm kann. Die negative Konsequenz dessen wäre nämlich die Reaktion von Metall und Luftsauerstoff, was zu Verbrennungen und Korrosion führen kann. Hier sind vor allem Leichtmetalle wie Magnesium sehr anfällig.
In der Härtetechnik benötigt man das Schutzgas, damit der Sauerstoff den zu härtenden Stahl nicht behindert. Dazu wird in der Härteanlage Wasserstoff oder gasförmiger Stickstoff verwendet. Glänzend blank bleibt somit die Oberfläche des gehärteten Werkstücks, ferner fallen weniger Rückstände an. Diese müssten ansonsten unter großen Mühen aus dem Abschreck-Medium herausgefiltert werden.
Damit die Leitfähigkeit in der Umgebung von Schaltkontakten nach unten geschraubt werden kann, wird auch in der Elektrotechnik Schutzgas verwendet. Diese Herabsetzung der Leitfähigkeit von Schaltkontakten dient der Funkenlöschung.
Last, but not least kommt das Schutzgas wie gesagt auch in Lebensmitteln zum Einsatz, und zwar in deren Verpackung. Damit die Lebensmittel nicht mit dem Sauerstoff der Luft reagieren können, wird eine Schutzgasatmosphäre, die aus geschmacksneutralem, geruchslosen und natürlichen Anteilen der Luft bestehen, der Verpackung zugesetzt. So soll das Lebensmittel auch gegen Bakterien aus der Luft gewappnet werden.