Palmöl unverzichtbar für globale Ernährungsversorgung
sup.- Rund zehn Milliarden Menschen werden voraussichtlich im Jahr 2050 auf der Welt leben. Berechnungen des französischen Instituts für demographische Studien INED zufolge wird die Weltbevölkerung von gegenwärtig 7,5 Milliarden Menschen bis zu diesem Zeitpunkt um etwa ein Drittel ansteigen. „Die Geburtenrate ist zwar fast überall gesunken, aber die Unterschiede bleiben groß“, erläutert Gilles Pison, Autor der Studie. In fast ganz Afrika, einigen Ländern auf der arabischen Halbinsel und Teilen Afghanistans, Indiens und Pakistans würden Frauen durchschnittlich drei oder mehr Kinder gebären – der weltweite Durchschnitt liegt bei zweieinhalb Sprösslingen.
Angesichts des anhaltenden globalen Bevölkerungswachstums sind landwirtschaftliche Rohstoffe mit hoher Ertrag-pro-Fläche-Bilanz unverzichtbar zur Sicherung der weltweiten Ernährungsversorgung. Dies trifft in besonderem Maße auch auf das in Deutschland teilweise sehr umstrittene Palmöl zu – eine Erkenntnis, die bei Umweltdiskussionen allerdings oft kaum Erwähnung findet. Ölpalmen sind die wichtigsten fettliefernden Nutzpflanzen. Der Weltmarktanteil von Palmöl an allen pflanzlichen Ölen beträgt mit etwa 65,8 Mio. t pro Jahr rund 36 Prozent.
Palmöl gehört in vielen Ländern mit dem höchsten Konsum wie Indien, Indonesien, China und Malaysia zu den wesentlichen Grundnahrungsmitteln. Der Verbrauch von Palmöl beträgt laut Zahlen von OVID (Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland) im Jahr 2015 in der Europäischen Union rund acht Mio. t, davon knapp eine Mio. t in Deutschland.
Die hierzulande immer wieder erhobene Forderung von einigen Umweltaktivisten, zum Schutz der Tropischen Regenwälder bevorzugt Produkte ohne Palmöl zu kaufen, greift auch nach Ansicht von anerkannten Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace oder dem WWF viel zu kurz: „Würde man Palmöl durch einen Mix aus Raps-, Sonnenblumen-, Kokos- und Sojaöl ersetzen, so würde Deutschland das 5-fache an Fläche benötigen“, heißt es in der Analyse „Berechnungen zu einer palmölfreieren Welt“ des WWF Deutschland.
Hinzu kommt: Europäische Länder und hier insbesondere Deutschland sind seit Jahren die maßgeblichen Impulsgeber, um ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitskriterien beim Anbau und der Bewirtschaftung von Plantagen zu etablieren. Ein Boykott von Palmöl würde deshalb nach Einschätzung von Dr. Alain Rival (CIRAD, Zentrum für internationale Zusammenarbeit in der Agrarforschung für Drittländer) das Ende aller Nachhaltigkeitsbemühungen im Bereich Palmöl bedeuten.
Weitaus sinnvoller, als Produkte „ohne Palmöl“ zu bevorzugen, ist es deshalb, wenn Konsumenten auf die Verwendung von nachhaltig zertifiziertem Palmöl Wert legen. Rund 50 Prozent des in der Lebensmittelbranche genutzten Palmöls sind in Deutschland nach Auskunft von OVID bereits entsprechend ausgezeichnet.
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Redaktion Ilona Kruchen
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