Welternährungsgipfel: Gemeinsame Deklaration gegen den Hunger
(aid) – Der auf „Recht“ basierte Anspruch eines jeden Menschen auf Nahrung ist ein Kernelement im Kampf gegen den Hunger. Gegenwärtig leiden mehr als eine Milliarde Menschen an Hunger und chronischer Unterernährung. Die von der UN-Welternährungsorganisation (FAO) beschlossenen „Freiwilligen Richtlinien zur Implementierung des Rechts auf Nahrung“ fordern schon seit 2004 von den Mitgliedstaaten verstärkte Anstrengungen zur Hungerbekämpfung. Deutschland war damals durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) führend an deren Entwicklung beteiligt. Auch die aktuelle gemeinsame Deklaration der Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen beziehen sich ausdrücklich auf das Recht auf Nahrung. Anlässlich des Welternährungsgipfels in Rom wurde diese im November 2009 einstimmig angenommen.
Die Welternährungsorganisation rief zudem im Vorfeld jedermann dazu auf, eine Petition an die Teilnehmer des Welternährungsgipfels zu unterzeichnen, die den Regierungsvertretern vorgelegt werden sollte. Die Botschaft: Der Zustand der Welternährungslage ist inakzeptabel und die Veränderung dieser Realität gehört ganz oben auf die politische Agenda. Durchschnittlich alle sechs Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger. Der Rechte-basierte Ansatz der Hungerbekämpfung verlangt von den Mitgliedstaaten „Gute Regierungsführung“ und innerstaatliche Verantwortung für die Ernährungssicherung. Dies umfasst die Erarbeitung von nationalen Strategien zur Ernährungssicherung und zu rechtlich gesicherten Regelungen des Zugangs zu Land und Wasser.
Zu den Erfolgen des aktuellen Gipfels zählt laut FAO, dass sich die Staats- und Regierungschefs einstimmig für die Erneuerung der Verpflichtungserklärung zur nachhaltigen und schnellstmöglichen Beseitigung des Hungers auf der Welt ausgesprochen haben. Die Staaten haben sich ferner dafür stark gemacht, den schrumpfenden nationalen und internationalen Mitteln für den landwirtschaftlichen Sektor entgegen zu wirken und neue Investitionen zu fördern. Insbesondere an die Zusagen des G8-Gipfels in L´Aquila im Juli 2009 von 20 Milliarden Dollar für die nächsten drei Jahren müsste umgesetzt werden, erinnerte Jaques Diouf, Generalsekretär der FAO. Die Steuerung von globalen Ernährungsfragen soll laut FAO zukünftig verstärkt gemeinsam mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Bereich erfolgen, um proaktiv mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Ernährungssicherung umzugehen.
aid, Friederike Eversheim
Weitere Informationen: www.fao.org , www.bmelv.de
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