Wendepunkte?
Gemessen an dem, was die Schlagzeilen prägte, hätte er eigentlich ein schlechter Monat sein müssen, der Februar: Einige wichtige Frühindikatoren trübten sich ein, erste Sorgen um eine geldpolitische Wende kamen auf und die Staatsverschuldung namentlich Griechenlands, aber auch anderer (europäischer) Staaten stand auf der Agenda. So stellt sich jetzt die Frage, ob wir nicht vor einigen Wendepunkten stehen?
Wendepunkt Konjunktur
Wichtige Frühindikatoren wie der des US-Konsumentenvertrauens trübten sich ein. Das bedeutet aber noch keine nachhaltige Trendwende. Auch ist die Auftragslage noch gut und der Abverkauf der bereits stark geräumten Läger lässt neue Ordereingänge erwarten. Ingesamt kommen wir jetzt in die Phase, wo es sich zeigen muss, wie nachhaltig das Wachstum bei einem langsamen Auslaufen der Fiskalprogramme ist. Es dürfte in den kommenden Wochen schwieriger werden, die hohe Erwartungshaltung an das Wachstum zu bestätigen.
Wendepunkt Berichtssaison
Die Berichtssaison in den USA wie auch in Europa hat ihren Höhepunkt überschritten. Bilanz: In den USA konnten über 70 Prozent der bereits berichteten Unternehmen im S P 500 die Analystenschätzungen schlagen. Deutlich mehr als der historische Mittelwert von ca. 60 Prozent. Vor allem konjunktursensible Unternehmen sorgten für stark positive Überraschungen und lieferten somit den Marktteilnehmern die Bestätigung, dass die wirtschaftliche Erholung sich auch in den Umsatzzahlen widerspiegelt. Doch nachdem das Momentum der globalen Gewinnrevisionen ihren Wendepunkt Ende 2009 erreicht zu haben scheint, scheinen die Analysten die Entwicklung auf Unternehmensseite in den nächsten Monaten eher verhalten einzuschätzen. Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen, besonders wenn sich Frühindikatoren weiter abschwächen.
Wendepunkt Geldpolitik
Fed-Chef Ben Bernanke erhöhte den Diskontsatz und sprach davon, dass sich die US-Wirtschaft in Richtung Normalisierung bewege. Damit stehen die USA nicht allein da. China und Indien haben den Wendepunkt in ihrer Geldpolitik bereits eingeleitet. Das sind gute Signale. Sie zeigen, dass die Zentralbanken die üppige Liquidität absaugen, bevor sich eine neue Blase bei den Vermögenswerten bildet. Aber diese Entwicklung sorgt auch latent für Unruhe. Die Wendemanöver gehen nur langsam voran. Vor allem der USLeitzins dürfte noch geraume Zeit unverändert bleiben.
In diesem Kontext bleibt aktives Management weiterhin das Gebot der Stunde, denn für Unsicherheit und damit Volatilität dürfte gesorgt sein.
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